Rezension

The Great Gatsby - Wahrhaft groß

Der große Gatsby - F. Scott Fitzgerald

Der große Gatsby
von F. Scott Fitzgerald

Bewertet mit 5 Sternen

Wovon handelt "Der große Gatsby"? Der Erzähler Nick Carraway, aus gutem Hause stammend und seit kurzem New Yorker, erzählt die Geschichte seines geheimnisvollen Nachbarn, ein schillernder Mann, bekannt in ganz New York der 20ger Jahre, schwerreich und dekadent, der jedes Wochenende sein riesiges Anwesen hell erleuchtet hat und unvergessliche Feste feiert: Der große Gatsby.

Doch der Reichtum oder das Mysterium, welches ihn umgibt, ist nicht der Grund warum Nick, Jay Gatsby als einen „großartigen“ Mann bezeichnet. Gatsby ist ein Mann der wahrhaft und grenzenlos liebt und so kann man sagen, dass der Roman hauptsächlich sich um die Liebe eines Mannes dreht, um einen Traum und eine unzerstörbare Hoffnung.
Wenn man den Roman kritisch sehen möchte, könnte man sagen Gatsby sei besessen, abhängig oder einfach nur naiv, doch wie Nick Carraway ist auch Gatsby mir sehr ans Herz gewachsen und genau wie Nick sah bzw. las ich das Gute, welches diese Hauptfigur ausmacht.

So wie ich F. Scott Fitzgerald’s Roman interpretiere, beschreibt der Autor eine großartige, grenzenlose Liebe, die ein Mensch empfinden kann, dass aber genau diese Liebe, nicht im gleichen Maß erwidert werden kann. Und genau das ist es, was Gatsby groß macht.

Der Roman verbirgt keine Überraschungen. Man zählt eins und eins schnell zusammen, aber so ist das Buch auch nicht konzipiert, da es nicht auf Spannung angelegt ist. Der Schreibstil ist wie ich gern sage „klassisch“ mit einem niveauvollem Stil und einem sarkastischem, trockenem Humor.

Mit jeder Zeile habe ich mich in das Buch und vor allem in die Figur Gatsby verliebt und auch wenn sie vermutlich nicht jedem sympathisch war, so empfand ich Daisy als gelungene Figur. Ein feines, reiches Mädchen, welches keinerlei Stärke besaß. Hier würde ich gerne den Autoren zitieren:

„Beide, Tom und Daisy, waren sorglose Menschen – sie zerstören Dinge und Lebewesen und zogen sich dann zurück in ihr Geld oder ihre unermessliche Sorglosigkeit oder was immer es war, das sie zusammenhielt, uns ließen andere Leute das Chaos beseitigen, das sie angerichtet haben…“

Insgesamt waren die Charaktere sehr gelungen und einzigartig. Für mich ist „Der große Gatsby“ ein absolutes Highlight gewesen. Eine Geschichte und eine Figur, die mir ganz und gar gefallen haben.

„Ich bin jetzt seit ungefähr einer Woche betrunken, und ich dachte, in einer Bibliothek zu sitzen könnte mich nüchtern machen.“