Rezension

The Infernal Devices 01, Clockwork Angel - Andere Zeit, andere Schattenjäger?!

Chroniken der Schattenjäger 01. Clockwork Angel - Cassandra Clare

Chroniken der Schattenjäger 01. Clockwork Angel
von Cassandra Clare

Bewertet mit 4 Sternen

Die Reihe um die Chroniken der Unterwelt (City of Bones, City of Ashes, City of Glass, City of Fallen Angels, City of Lost Souls, geplant: City of Heavenly Fire) zählt zu meinen Lieblingsfantasiereihen, daher war ich auf der einen Seite sehr erfreut, dass die Autorin sich an eine weitere Reihe gewagt hat: Die Chroniken der Schattenjäger. Angeknüpft an die Welt die wir bereits aus Chroniken der Unterwelt kennen, doch spielt die Handlung diesmal an einem neuen Ort (London) und in einer anderen Zeit (1878).

Auf der anderen Seite fragt man sich: Kann diese Reihe mithalten? Und wie gut/muss ich die Chroniken der Unterwelt kennen um die Chroniken der Schattenwelt lesen zu können? Zur letzteren Frage kann ich sagen, dass man die Chroniken der Unterwelt nicht gelesen haben "muss", um die Chroniken der Schattenwelt verstehen zu können. Ich würde es allerdings empfehlen, da uns vertraute Figuren wie Camille, Magnus Bane oder die Familiennamen Herondale und Lightwoods begegnen. Mir bereitete es viel Freude während des Lesens auf vertraute Züge aus Chroniken der Unterwelt zu stoßen. In jedem Falle sollte man beide Reihen lesen, in welcher Reihenfolge steht einem denke ich frei, da es genauso interessant sein kann die Vorgeschichte vorab zu kennen, bevor man die Chroniken der Unterwelt zu lesen beginnt.

Um zur ersten Frage zurück zukommen: Mir gefällt der erste Teil der Chroniken der Schattenwelt Reihe sehr sehr gut. Cassandra Clare liefert uns wahnsinnig sympathische und interessante Figuren in Form von William Herondale und James Carstairs. Diese beiden Charaktere gefielen auf anhieb und man muss sie direkt ins Herz schließen. Die Hauptperson Tessa allerdings braucht eine Weile um zu gefallen. Zu Beginn empfand ich sie als teilweise nervig, wenn nicht sogar einfältig. Was vielleicht an der Zeit liegen könnte in der die Geschichte spielt. Zum Glück ändert sich dies im Laufe der Handlung, sodass man es schafft sich ebenfalls am Ende mit Tessa anzufreunden.

Das Geheimnis das sie umwebt weckt Neugierde und die Autorin würzt das Ganze noch mit einer guten Prise Spannung und Witz. Clockwork Angel hat es jedenfalls geschafft mich zu überzeugen. Die Vorstellung von Schattenjägern in Herrenfracks und Zylinder, mit Schirm, Charme und Melone gefiel mir unglaublich gut. Generell schafft es die Autorin den Leser mit der neuen Zeitepoche anzufreunden und man taucht mühelos in das London von 1878 ein.

Einen Stern ziehe ich allerdings ab, da ich glaube das da noch Steigerungspontenzial nach oben vorhanden ist und weil die Figurenkombination mich zu sehr an die Chroniken der Unterwelt erinnert hat. Von Frau Clare hätte ich mir diesbezüglich mehr Abwechslung gewünscht bzw. mehr Abgrenzung zu den Chroniken der Unterwelt.

Da sind wieder die unglaublich gut aussehenden Parabateis Will und Jem (Jace und Alec), die bildhübsche leicht zickig und eingebildete, aber doch im Herzen gute Schattenjägerin Jessamine (Isabelle), eine besondere Heldin, die nicht erkennt was in ihr steckt Tessa (Clary) und ihr nerdiger Bruder/bester Freund Nathaniel (Simon). Natürlich mit ein paar Unterschieden, doch von der Kombination her nicht anders als in Chroniken der Unterwelt.

Hier hätte ich mir wirklich eine andere Zusammenstellung gewünscht. Vielleicht mal keine Jessamine/Isabelle-Figur sondern zwei weibliche Parabateis oder ein männlicher Schattenjäger und eine weibliche Schattenjägerin als Parabateis. Ein kleiner Kritikpunkt meinerseits, dennoch insgesamt eine Reihe die überzeugen kann.

"Bei Büchern empfiehlt es sich immer vorsichtig zu sein, denn Worte haben die Macht uns zu verändern."
"Ich bin mir nicht sicher, ob mich ein Buch jemals verändert hat", sinnierte Will.
"Nur die Willensschwachen lehnen es ab, sich von Literatur und Poesie beeinflussen zu lassen."