Rezension

The Lost South

Verratenes Land - Greg Iles

Verratenes Land
von Greg Iles

Bewertet mit 4 Sternen

Schauplatz des Romans ist der US-Bundesstaat Mississippi. Das ist sehr reizvoll, auch weil ich nur selten Bücher aus dieser Gegend gelesen habe. Es wird atmosphärisch, aber auch verhältnismäßig ruhig und ausführlich erzählt. Man kann nicht von einem harten Thriller sprechen, zum Glück. Dafür gibt es einen angenehmen Stil und eine ansprechende Handlung.

 

Der Journalist Marshall McEwan ist eine gute Hauptfigur, da sein Denken und Fühlen dem Leser Nähe ermöglicht. Außerdem ist Marschall der Icherzähler.

Als sein väterlicher Freund Buck Ferris, ein Archäologe, ermordet wird, recherchiert Marschall in dem Fall.

Das weckt auch Erinnerungen.

Ein Ereignis aus der Vergangenheit belastet ihn bis heute. Als Kind starb sein älterer Bruder, der sehr beliebt war und Marschall trug eine Mitschuld, so empfindet er es zumindest und das Verhältnis zum Vater hat es geschädigt.

Jahre später folgte ein weiterer Schicksalsschlag. Marschalls kleiner Sohn ertrinkt.

In seiner Heimatstadt will er neu anfangen.

 

Es ist offensichtlich, dass mächtige Interessengruppen von Buck Ferris Tod profitieren. Dann wird Marschall persönlich involviert, da der Poker Club seine Zeitung schließen will, Dann gibt es auch noch Verwicklungen um Jet, die Frau seines Freundes, mit der er seine heimliche Liebschaft hat. Mit der sympathischen Buchhändlerin Nadine versteht er sich aber auch gut.

 

Iles lässt sich Zeit, seine komplexe Handlung zu entwickeln und davon profitiert der Roman letztendlich.

Greg Iles gelingt mehr als nur einen Thriller, es wird auch ein Gesellschaftsportrait der Bewohner eines der ärmsten Bundesstaaten der USA.