Rezension

The Promise

The Promise - Der goldene Hof - Richelle Mead

The Promise - Der goldene Hof
von Richelle Mead

Bewertet mit 4 Sternen

Darum geht's...
Elizabeth ist eine Gräfin, durch unglückliche Umstände hat sie ihre Eltern und leider auch das Vermögen der Familie verloren. Deswegen beharrt ihre Großmutter auf eine arrangierte Ehe in ein wohlhabendes Haus. Doch Elizabeth ist gar nicht glücklich und ergreift die erst beste Möglichkeit zur Flucht.

Das sage ich dazu...
'The Promise' hat nichts mit Dystopie oder Fantasy zu tun. Es ist für mich eine Art abenteuerliches Reisetagebuch der jungen Gräfin Elizabeth, die ihr altes Leben satt hat und schon gar keine Lust hat mit ihrem Cousin verheiratet zu werden, um ihren Stand nicht zu verlieren. Spontan ergibt sich ihr die Chance ein neues, anderes Leben zu führen und sie greift zu. Vollkommen unvorbereitet und unüberlegt flieht sie und lebt das Leben einer anderen. Einer bürgerlichen und lässt sich für eine neue Welt als perfekte Braut ausbilden.

Die Geschichte an sich war auf jeden Fall interessant und auch toll geschrieben. Eine schöne Sprache, die es mir leicht gemacht hat, in das Geschehen einzutauschen und Elizabeth zu begleiten. Mir hat auch sehr die 'vorsichtige' Liebe zu Cedric gefallen. Es war ein leises Verliebtsein, es war zwar von Anfang an zu erwarten, dennoch hat sich die Liebe eher angeschlichen. Kein dicker Knall und direkte Seelenverwandtschaft. Irgendwie erfrischend. Leider hatte das Buch aber auch Längen, viele Längen, in denen einfach nichts passierte, auch gab es einige Wiederholungen, gerade während der Ausbildungsphase am Goldenen Hof. Ein sehr zentrales Thema war Religion und die verschiedenen Ausprägungen und welche Konflike es dswegen gibt. Das wurde wirklich toll umgesetzt und ist auf unser heutiges Leben gut projezierbar.

Elizabeth als Charakter mochte ich, auch wenn ich nicht ganz verstanden habe, weswegen sie aus einer Welt flüchtet, in der sie eine arrangierte Ehe eingehen soll, um dann genau das selbe Schicksal vor sich zu haben, nur auf einem anderen Kontinent. Aber sie ist mutig. Sie hatte keine Zeit sich auf ihre Flucht vorzubereiten, sie hatte eine Gelegenheit und ohne großartig darüber nachzudenken, machte sie sich auf. Manch einer würde sie vielleicht genau deswegen verurteilen, dumm und egoistisch nennen. Ich bewundere soetwas eher. Eine Frau, die sich nicht unter kriegen lässt und für sich selbst einsteht, egal was die gesellschaftlichen Konventionen von ihr erwarten. Ebenso mochte ich ihre Sidekicks aka Freundinnen. Mira ist die Geheimnisvolle und Tamsin ist einfach Tamsin, sie ist lustig und ehrgeizig. Alle Mädchen sind Grundverschieden und daran merkt man mal wieder, wie Gegensätze sich anziehen.  

Und zum Schluss...
Eine Geschichte rund um eine mutige junge Frau, die ihren Platz im Leben selbst bestimmen möchte. Interessante und vielseitige Nebencharaktere sowie eine mittelalterliche Kulisse runden das Gesamtbild ab. Lediglich einige Längen und Wiederholungen schmälern meine Begeisterung etwas.