Rezension

The Secret Garden - Wundervolles Buch

Der geheime Garten - Frances Hodgson Burnett

Der geheime Garten
von Frances Hodgson Burnett

Bewertet mit 4 Sternen

Frances Hodgson Burnett bekanntestes Werk ist neben dem geheimen Garten "Der kleine Lord". Da ich die Geschichte des kleinen Lords schon sehr mochte, wollte ich schon länger das Buch zum geheimen Garten lesen, daher freute es mich wirklich sehr, dass der Verlag Knesebeck eine wunderschöne Ausgabe herausgebracht hat. Generell sind die Ausgaben des Verlags zu Kinderbuchklassikern sehr empfehlenswert für bibliophile Leser, die solche Klassiker gern ihr eigen nennen.

Die Ausgabe des geheimen Gartens ist besonders schön:

Wer die Bilder von Robert Ingpen mag, wird auch diese zu schätzen wissen. Im Knesebeck-Verlag illustrierte der Zeichner bereits "Alice im Wunderland", "Peter Pan" und viele weitere Kinderbuchklassiker. Nimmt man den Umschlag ab, kommt ein schönes, grünes Hardcoverbuch zum Vorschein mit einem Blumendruck in der Mitte. Das Buch ist etwas breiter und größer als es generell der Fall ist, doch aufjedenfall ein Hingucker im Bücherregal. Vor jedem Kapitel und teilweise auch am Ende eines Kapitels ist die Zeichnung und der lateinische Name einer Blume abgebildet, was mir wirklich sehr gefallen hat. Zwischen der Geschichte findet der Leser immer mal wieder eine wunderschön illustrierte Zeichnung, passend zur Handlung. Allein die Gestaltung des Buches würde 5 Sterne verdienen.

Die Geschichte:
Es handelt sich um eine ruhige Geschichte, ohne Spannung und Wendung, jedoch mit einem wundervollen Kern. Mary Lennox, ein kränkliches, verzogenes Kind, kommt nach dem Tod der Eltern zu ihrem Onkel, der durch den Tod seiner Frau depressiv und abgeschottet vor seinem ebenso kränklichen und noch mehr als Mary verzogenen Sohn lebt. Eines Tages macht Mary eine Entdeckung: Sie findet einen verwilderten, vergessenen Garten. Mary bittet daraufhin ihren Onkel um ein Flecken Erde, was er ihr nicht verwehrt. Und so hütet und pflegt Mary ihren geheimen Garten bis sie Colin trifft und der Garten weit mehr wird als ein Geheimnis.

Die Geschicht ist jedoch nicht immer wundervoll. Mary und Colins, durch fehlende Liebe und Erziehung, hervorgebrachtes Verhalten war zwar nachvollziehbar, jedoch stellenweise auch etwas nervig. Besonders Colins Verhalten ggü Bediensteten, als wären sie durch niedere Geburt dümmer als er, fand ich nicht angebracht. Nichts desto trotz ist der geheime Garten eine sehr schöne Geschichte, die einem schleichend ans Herz wächst.

Was mir jedoch überhaupt nicht gefallen hat und weswegen ich auch einen Stern abziehe, ist der Sprachstil. Fürchterlich und literarisch leider gar nicht schön. Ich kann zwar nachvollziehen, dass die Übersetzung den Yorkshire Akzent hervorheben wollte/musste, doch habe ich irgendwann im Kopf die Sätze einfach ausgelesen. Dialoge die fast seitenlang so niedergeschrieben wurden: "Un es is höch'se Zeit!" - war für's Lesen wirklich fürchterlich. Sprachlich hat der geheime Garten wirklich nichts zu bieten. Trotz der Sprache hat mir das Buch gefallen und ich würde es aufjedenfall weiterempfehlen, besonders in dieser Ausgabe.

"Und der geheime Garten grünte und blühte und offenbarte jede Morgen neue Wunder."