Rezension

The Terrible

Alles, was passiert ist - Yrsa Daley-Ward

Alles, was passiert ist
von Yrsa Daley-Ward

Bewertet mit 5 Sternen

Das Buch heißt auf englisch "The terrible" und es beschreibt eigentlich genau um was es geht.
Yrsa und ihr Bruder Roo wachsen alleine mit ihrer Mutter Marcia in einer kleinen Stadt in Nordwesten von England auf. (Für englische Verhältnisse ist der Norden von GB eine sehr rückständige Gegend mit viel Arbeitslosigkeit und wenig Perspektive.) Ihre beide Väter haben keinen Bezug zu ihren Kindern. Yrsas Vater lebt in Nigeria und Roo's Vater bekennt sich nicht zu Roo, da ihre Mutter in der Zeit mit Linfort liiert ist. Linfort  neigt zu Gewalt und als Yrsa mit 7 Jahren schon Brüste entwickelt, soll sie bei ihren Großeltern leben, damit Linfort sich nachts nicht an ihr vergeht. Denn Marcia ist Krankenschwester und arbeitet nur nachts. Nach einiger Zeit lebt auch ihr Bruder bei ihren Großeltern, da ihre Mutter so überfordert ist.
Ihre Großeltern sind sehr strenge Christen, die sehr rigide Vorstellungen haben. Diese Vorstellungen und Riten muss sie übernehmen.  Sie entwickelt Stresssymptome wie Erbrechen und Wachstumsschmerzen, die sie mit Schmerzmittel betäubt. Nach einiger Zeit darf sie und ihr Bruder wieder bei ihrer Mutter leben. Da sie sehr weit entwickelt ist, bekommt sie immer mehr direkte Angebote von Männer und Jungs.
Nach ihrer Schule geht sie nach Manchester und landet dort schnell auf der schiefen Bahn. Sie nimmt abends bunte Pillen, betäubt sich mit Alkohol und geht auf Partys. Sie lebt sehr exzessiv. Nach einigen emotionalen Abstürzen und Trennungen ist sie als Hostess tätig und bekommt Geld für Sex. Nach und nach kommt sie davon los und geht als Model erstmal nach Südafrika...
Eigene Meinung:
Das Buch ist gut geschrieben. Es geht um Einsamkeit, Vernachlässigung, Emotionslosigkeit, Abstürze, Drogen, Sex, emtionale Zusammenbrüche und der Fluch des inneren Monsters. Dies wird in teilweise kurze Kapiteln beschrieben:
Seite 185
Himmel
"Es ist Abend, ich sehe in den Spiegel.
      Der Mond ist zu groß, aber das ist nicht alles.
      Ich sehe in den Spiegel.
     Ich schneide mir die Haare ab, viele Haare.
      Eine Rotwein- Idee. Rotes Heim, rotes Haus, roter, roter Wein.
Ich binde mir die Brüste ab. Und atme aus. Schon besser."
Kapitel ende
Das Buch habe ich in einem Rutsch gelesen. Ich fand das mit den kurzen Kapiteln und teilweise poetische Einschübe sehr ansprechend. Es ist natürliche eine harte Lebensgeschichte. Mich hat sie nicht so stark berührt, wie ich es befürchtet habe, doch ich finde sie wirklich gut!