Rezension

The Woman in the Window

The Woman in the Window - A. J. Finn

The Woman in the Window
von A. J. Finn

Für ein Debut nicht schlecht, allerdings noch viel Luft nach oben.

Anna, ehemals angesehene Psychologin, leidet seit einem schlimmen Unfall selbst unter posttraumatischen Stress und kann ihr Haus nicht mehr verlassen. Natürlich belastet das auch ihr Eheleben drastisch, weshalb Annas Ehemann und Tochter nicht mehr bei ihr leben. In ihrer Einsamkeit gibt sie sich Wein, Internetchats und dem Ausspionieren ihrer Nachbarn hin.

Annas Charakter wird aus allen Sichtweisen beleuchtet und nach und nach kommen immer mehr Details ihrer wirren Persönlichkeit und den Umständen, die zu ihrer derzeitigen Situation geführt haben ans Licht. Mehr als einmal hatte ich dabei das Gefühl genau zu wissen worauf die Geschichte hinauslaufen wird, wurde letztendlich dann aber doch jedes Mal überrascht.

Einerseits fand ich das gut, denn wer möchte das Ende schon ab der Mitte voraussehen können?! Andererseits haben mich die scheinbaren Klischeesituationen dann aber doch auch genervt.

Was ich mochte waren die stückweisen Aufdröselungen der Geschichte und ein Ende, das so gar nicht zum Ausgangspunkt der Geschichte passt. Außerdem werden auch die Personen mit dem Fortlauf der Geschichte Stück für Stück in ein anderes Licht gerückt.

Allerdings hat für meinen Geschmack die Geschichte nie wirklich genug an Fahrt aufgenommen um mich richtig zu fesseln. Empfehlen würde ich sie eher als leichte Lektüre nebenbei.

Ein großes Lob für die Sprecherin Nina Kunzendorf, die die Geschichte wunderbar vertont. Ihre Stimme gibt gut die Stimmungen der Protagonistin wieder und lässt den Hörer gut in die Geschichte finden.