Rezension

The Wonderful Gesa Neitzel

The Wonderful Wild - Gesa Neitzel

The Wonderful Wild
von Gesa Neitzel

Bewertet mit 5 Sternen

Danke für deinen Mut und deine Bereitschaft, dies alles mit der Welt zu teilen, Gesa. Ich denke, es ist sehr wichtig für uns Menschen.

Die junge Autorin ist wenige Jahre älter als ich, Anfang 30. Ich bin tief von ihr beeindruckt und unheimlich froh, dass sie ihren Weg gegangen ist, dass sie Ängste überwunden hat und die Reise nach Afrika angetreten ist. Ich fühle mich mit den Worten aus ihrem Buch verbunden.

Gesa lebte in Hildesheim und war unzufrieden mit ihrem bisherigen beruflichen Werdegang. Wie es so oft bei Menschen vorkommt, konnte sie nicht genau benennen, was den eigentlich so verkehrt lief, da es ihr grundlegend an nichts fehlte. Mit einem Dach über den Kopf, genug zu essen, Gesundheit, Familie und Freunden, sowie einem guten Bildungsweg dürfte es ihr doch an nichts fehlen?

Intuitiv spürte sie, dass da mehr war. Ihr inneres Navigationsgerät flößte permanent und beharrlich nicht erklärbare Signale in ihr Gemüt und ihre Gedankenwelt. Die Inspiration kam ihr bei einem Urlaub mit Freundin in Afrika. Sie befand sich in den wunderschönen Drakensbergen in Südafrika, als sie den Entschluss faste, etwas überaus entscheidendes zu ändern. Viele Hürden und Ängste überwindend reiste sie ein Jahr später erneut nach Afrika – diesmal für eine längere Zeit. Sie machte eine Rangerausbildung, verliebte sich und schrieb ihr erstes Buch („Frühstück mit Elefanten“), indem sie von all dem berichtet.

In „The Wonderful Wild – Was ich von Afrikas Wildnis fürs Leben lerne“ beschreibt sie, wie sehr sie die Nähe zur Natur und vor allem zu den wild lebenden Tieren mit ihren einzigartigen und beeindruckenden Lebensstrategien tief in ihrer Seele beeindrucken.

Auf 252 Seiten beschreibt sie in 12 Kapiteln, sowie Vor- und Nachwort, Wildnisversprechen und Inspirationsliste (Links, Bücher, Podcasts, etc.) einige ihrer Beobachtungen aus der Tierwelt. Die soziale Struktur der Wildhunde, die imposante Struktur und das Zusammenspiel in einem Termitenhügel oder auch die humoristische Art der Paviane und anderer Primaten sind nur einige Beispiele.

Einen besonderen Stellenwert in ihrer Aufmerksamkeit haben Elefanten bekommen, die mit ihren weichen Füßen besonders sensibel für Veränderungen in der Umgebung sind, empathisch und lustig sein können und einen komplexen sozialen Gemeinschaftssinn besitzen. Der Elefant taucht auch immer wieder als Symbol in ihrem Buch auf. Diese sollen zum Innehalten einladen und das Beschriebene auf den Leser wirken lassen.

So erkennt Gesa immer wieder Brücken zu sich selbst und der Menschheit, sowie unseren gesellschaftlichen Aufbau, kritisiert konstruktiv und plädiert für eine wiederzuentdeckende Kraft in uns Menschen, die uns und unsere Seele schon lange innewohnt und die uns Füllegefühl und Verständnis bringt – Intuition.

Mir hat das Buch sehr gefallen und ich bin froh, dass ich es lesen durfte, da ich selbst auf der Spur nach meiner inneren „Wildheit“ bin. Ich möchte die leise Stimme in mir wahrnehmen, da sie mich auf dem Kurs hält, der mir Zufriedenheit und Gänze bringt. In der vollkommenen Stille können wir sie vielleicht hören. Abseits vom Lärm der Stadt und der eigenen unaufhörlich vor sich her plappernden Gedanken.

Und die andere Sache ist, die auch Gesa deutlich anspricht, dass wir Teil eines riesigen lebenden Organismus sind. Bestehend aus Tieren, Pflanzen, Menschen und allem was auf der Erde existiert. Wenn dieses empfindliche Gleichgewicht gestört wird und das tun wir Menschen manipulativ in einigen Punkten, schneiden wir uns am Ende nur selber den Arm ab, den alles ist miteinander verbunden, hat seinen Grund und seinen Sinn. Insofern können wir nur JETZT etwas tun, um die Welt zu erhalten, die wir so lieben, schätzen und der wir leben möchten. Wir haben die Kraft zu wählen.