Rezension

Theater, Theater...der Vorhang geht auf!

Die Tochter des Kapitäns - Jennifer Delamere

Die Tochter des Kapitäns
von Jennifer Delamere

Bewertet mit 4 Sternen

Wir schreiben London im Jahr 1880 - Rosalyn Berney hat keine schöne Kindheit erfahren. Sie ist im Kinderheim aufgewachsen. Später, in ihrer Jugend, findet sie einen Job bei Mrs. Huffman. Sie erledigt ihre Arbeit und darf sogar ihr Hobby ein wenig ausleben und bekommt Gesangsunterricht. Das Glück scheint nur nicht von langer Dauer, denn der neue Partner von Mrs. Huffman bezichtigt Rosalyn des Diebstahls und jagt sie aus dem Haus wie einen räudigen Hund. Als wäre das nicht schon schlimm genug tappt sie dann auch noch ins Rotlichtmilieu ab. Bis Jessie in ihr Leben tritt! Sie sammelt sie buchstäblich von den Straßen Londons auf. Jessie ist Schauspielerin am Theater und vermittelt ihr einen Job. Sie kann ihr Glück kaum fassen, als sie dort als Garderobiere arbeiten darf, und taucht in die schillernde Welt des Theaters ein. Auf Grund einer Handverletzung darf Nate Moran nicht zur Armee. Stattdessen arbeitet er nachts als Bühnenarbeiter und vertritt auch noch seinen Bruder der für die Beleuchtung zuständig ist, bei einem großen Londoner Theater. Doch er zählt die Tage, bis er wieder zurück zu seinem Regiment darf. Denn eine Schuld lastet schwer auf seiner Seele. Aber dann trifft er auf eine wunderschöne Frau, Rosalyn, die sich gerade ein neues Leben an dem Ort aufgebaut hat, dem Nate nur zu gerne entfliehen möchte. Kann die Liebe den Graben zwischen Angst, Schuld und Geheimnissen überwinden? Vorab, der Titel des Buches hat nichts, aber auch gar nichts mit der Story zu tun. Eben nur das Rosalyns Vater Kapitän war und nie wieder von der See heimgekehrt ist. Sonst wird nichts dergleichen weiter zum Thema Seefahrt erzählt Jennifer Delamere hat eine schönen, flüssigen Schreibstil. Nichts wirkt gekünzelt oder unglaubwürdig. Nichts wirkt zu ausschweifend. Alles passt zusammen. Wie andere Rezensenten auch geschrieben haben, ist es ein wenig verwirrend mit den Wechseln in den Erzählpassagen. Das hätte besser gelöst werden können. Nichtsdestotrotz sind die Protagonisten einem recht schnell sympatisch und die Story nimmt seinen Lauf und vollendet das ganze zu einem runden Ende.