Rezension

Thematisiert Mobbing, Übergewicht und Freundschaft

Fat Boy vs. the Cheerleaders - Geoff Herbach

Fat Boy vs. the Cheerleaders
von Geoff Herbach

Keine leichte Lektüre, die wichtige Themen behandelt und vielversprechende Ansätze hat, aber dann vor allem wegen des Schreibstils und der Charaktere mich nicht überzeugte.

**Inhalt**
Erzählt wird die Geschichte aus Sicht des übergewichtigen Gabes, dem "Fat Boy" aus dem Titel des Buches. Er hat sich illegalerweise an einem Getränkeautomaten zu schaffen gemacht und wird nun auf dem Polizeirevier von einem Mr. Rodriguez verhört, dem er haarklein erzählt, wie es dazu gekommen ist. Für Gabe ist es klar: eigentlich sind die Cheerleader Schuld.

**Meine ausführlichere Meinung**
Wer ein witziges Buch erwartet, wie es im Originalklappentext anmutet, wird überrascht sein: denn diese Geschichte ist eigentlich oft traurig und behandelt ernste Themen wie etwas Mobbing, Übergewicht und die Frage, was eine echte Freundschaft eigentlich ausmacht.

Gabe ist im Großen und Ganzen eine liebenswürdige Figur. Er hat viele Unsicherheiten und fühlt sich in seinem Körper unwohl. Sogar seine besten Freunde nennen ihn bei einem seiner Spitznamen, "Chunks", und auch seine Familie nennt ihn fett und macht ihn teilweise fertig. Das geht an Gabe nicht spurlos vorbei und oft versucht er es durch Humor (bzw. Galgenhumor) zu überspielen. So gibt es auch ein paar ganz witzige Szenen, vor allen Dingen Dialoge.

Gut gefiel mir, dass Gabe aktiv wird und nicht länger so mit sich umgehen lassen möchte. Auch gefällt ihm sein Körper selbst nicht und er erkennt, dass nur er etwas dagegen tun und kein anderer für ihn abnehmen kann. Dieser Aspekt gefiel mir sehr gut.

Was mir leider absolut nicht gefiel, war die Erzählweise. Immer wieder wird man daran erinnert, dass dies ja sein aufgezeichneter Polizeibericht ist. Es wird also oft der Polizist angesprochen, entweder mit "Sir" oder mit seinem Namen "Mr. Rodriguez", was mich im Lesefluss wirklich extrem gebremst und der Geschichte auch irgendwie die Spannung genommen hat.

Außerdem gefiel mir nicht, wie manche Charaktere in diesem Buch gezeichnet werden, allen voran die Cheerleader. Das war mir dann doch zu sehr Schwarzweißmalerei und Klischee.

Auch die Ausdruck- und Schreibweise von Gabe lag mir nicht wirklich, ist aber für jüngere Leser eventuell ansprechender. 

**Fazit**
Dieses kann ich vor allen Dingen jüngeren Lesern, die wegen ihres Übergewichtes mit Mobbing zu kämpfen haben, empfehlen. Der Schreibstil ist jedoch für mich recht irritierend und teilweise hölzern, außerdem bleiben manche Charaktere zu oberflächlich und klischeebehaftet.