Rezension

There be dragons

Feuererwachen (Bd. 1) - Rosaria Munda

Feuererwachen (Bd. 1)
von Rosaria Munda

Bewertet mit 5 Sternen

Vor neun Jahren erhob sich das Volk, die Rebellen stürzten die grausamen Drachenherrscher und waren so wütend und hasserfüllt, dass sie deren Familien genauso grausam folterten und umbrachten. Lee ist der letzte Überlebende einer der Drachenreiterfamilien, doch das darf niemand wissen. Zusammen mit seiner besten Freundin Annie schafft er es unter der neuen Regierung aus dem Waisenhaus heraus und dazu, ein Drachenreiter zu werden. Doch schon ziehen wieder finstere Zeiten auf: Überlebende der alten Herrscher bedrohen den neuen Staat - und ihre Vertreterin weiß nicht nur, wer Lee wirklich ist, sie bietet ihm auch an zurückzukehren in den Schoß der Familie und seinen angestammten Platz wieder einzunehmen. Lee und Annie müssen sich entscheiden, für welche ihrer Ideale sie einstehen wollen - und ob ihr Vertrauen und ihre Freundschaft reicht, um es gemeinsam durchzustehen.

Wow, das war mal ein Ritt (auf einem oder mehreren Drachen). Es ist trotz der ständigen Anwesenheit der Riesenechsen kein reines Drachenbuch. Vielmehr wirft es Fragen nach Moral und Gesetz auf, nach dem, wofür man einsteht und was man glaubt, das einem zusteht. Es wird ein Staat entworfen, der mich in großen Teilen an das System der Ostblockstaaten erinnert hat - äußerlich geht es allen oder vielen besser, aber noch immer gibt es Leute, die gleicher sind als andere. Dazu kommt ein Top-Schreibstil, der einfach mitreißt und Protagonisten, die alles andere als schwarz-weiß gezeichnet sind. Mir gefällt die Zerrissenheit der Charaktere, die Ambivalenz manch derer, die zu den "Guten" gehören und ein paar wirklich herzzereißende Szenen, die trotzdem nicht kitschig werden. Definitiv ganz großes Kino!