Rezension

Thriller, der gemächlich startet und umso spannender endet

T - Tödliche Spur - Lisa Jackson

T - Tödliche Spur
von Lisa Jackson

Inhalt

Der Albtraum jeder Mutter wird bittere Realität für Ava, als ihr Sohn Noah spurlos verschwindet. Zuletzt wurde er am Bootsanleger gesehen, sodass die Vermutung naheliegt, dass er durch einen Unfall ums Leben gekommen ist. Nur Ava kann dies nicht glauben. Sie erleidet einen Zusammenbruch und wird erst zwei Jahre später aus der Psychiatrie entlassen. Als sie wieder nach Haus kommt, muss sie schnell erkennen, dass sie niemandem trauen kann. Selbst ehemals beste Freunde verhalten sich merkwürdig fremd. Sie beschließt Nachforschungen anzustellen und ihren Sohn zu finden. Aber wird ihr das wirklich gelingen? Ist er am Leben oder doch Tod, so wie alle behaupten?

Meine Meinung

Lisa Jackson legt mit ihrem Thriller "Tödliche Spur" einen Wälzer von über 600 Seiten vor, der ziemliche Anlaufschwierigkeiten hat. Sie schreibt zwar sehr flüssig und unterschwellig spannend, aber leider wiederholt sich auf der ersten Hälfte so einiges, was dem Leser Geduld abverlangt. Ihre ausschmückende und sehr detaillierte Erzählweise bremst den Thrill über weite Strecken aus und hat auch bei mir schon fast dazu geführt, dass ich das Buch zur Seite gelegt hätte. Hier wären ein paar Seiten weniger wirklich mehr gewesen und die Geschichte zu straffen hätte auch der Spannung gut getan. Aber dann gelang ihr das fast unmögliche. Das Tempo wurde angezogen, die Spannung konstant aufrecht erhalten und es gab einige Momente, die bei mir Gänsehaut erzeugt haben, weil sie so gruselig beschrieben wurden. So ist es auch nicht verwunderlich, dass ich das Buch dann sehr schnell zu Ende gelesen habe, weil ich einfach nicht aufhören konnte und wissen musste, ob Ava ihren Sohn findet oder nicht.

Interessant, wenn auch nicht gänzlich neu, ist auch die Geschichte selber. Ava ist stark traumatisiert von dem Verschwinden ihres Sohnes. Sie hat immer wieder Flashbacks, in denen sie ihren Sohn am Bootsanleger sieht und kann einfach nicht akzeptieren, dass er tatsächlich Tod sein soll. Ihre Familie und Freunde sind ihre keine große Hilfe bei der Bewältigung ihrer Probleme. Ganz im Gegenteil erkennt sie, dass sie niemandem trauen kann und unter permanenter Beobachtung steht. Ava ist sympathisch und authentisch skizziert und auch wenn ich keine Mutter bin, konnte ich jederzeit mit ihr mitfühlen und ihre Verzweiflung spüren.

Fazit

Tödliche Spur ist ein Thriller, der erst gemächlich daher kommt, dann aber umso spannender wird. Leser, die ein wenig Geduld haben, werden dafür ab der zweiten Hälfte mit einer guten Mischung aus Thrill, Mystik und teilweise auch Grusel entlohnt.