Rezension

Thriller mit Sogwirkung

RAUCH -

RAUCH
von Yrsa Sigurdardottir

Das Cover ist einfärbig in einem schlichten Grauton und sehr dezent gestaltet. Grundsätzlich mag ich kurze knappe Titel, wie es auch hier der Fall ist, und minimalistische Covergestaltungen sehr gerne, aber dieses Cover wirkt schon fast fad und vor allem ist es sehr empfindlich.

Inhaltlich ist der Schreibstil einfach und abwechslungsreich, sodass man als Leser*in sehr schnell in die Geschichte hineinfinden kann. Einzig die zeitlichen Sprünge muss man beachten, damit man sich in der zeitlichen Ebene auskennt, aber dann ist es dadurch recht abwechslungsreich, da man in der Zeit und auch zwischen der Freundesgruppe bzw. der Ermittler*innengruppe hin- und herwechselt. Die Spannung bleibt dadurch hochgehalten. Die Beschreibung der isländischen Küste finde ich bildhaft und ebenfalls gut gelungen, vor allem in Bezug auf die Wetterbedingungen.

Die Freundesgruppe konnte mich nicht überzeugen, wirklich sympathisch wirkt niemand und auch die Freundschaft ist mehr Schein als Sein. Dies stellt sich auch bei den ersten Problemen heraus. Dadurch wird es aber spannender, da Fehler begangen werden und Differenzen entstehen.

Am Ende des Buches wird für uns als Leser*innen der Fall nochmals aufgerollt und komplett aufgelöst, aber das Ermittlungsteam hat nicht alle Hintergrundfakten und muss sich den Tathergang mühevoll zusammensuchen und Bezüge herstellen, sodass nicht alles gewusst werden kann. Dies finde ich zufriedenstellend und gelungen, denn auch im echten Leben hat man niemals alle Fakten so klar und eindeutig vorliegen und manche Dinge bleiben im Verborgenen und ungelöst. Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt und werde auch die anderen Teile der Reihe noch nachlesen.