Rezension

Thriller mit Tiefgang vor der Kulisse Schottlands

Das Grauen in dir - Dania Dicken

Das Grauen in dir
von Dania Dicken

Bewertet mit 5 Sternen

Jagd auf ein Phantom

Thriller Das Grauen in dir von Dania Dicken erschienen am 09.05.2017 im Bastei Lübbe Verlag, eBook 198 Seiten

Profilerin Andrea Thornton befindet sich im wohlverdienten Familienurlaub. Doch selbst vor der beschaulichen Isle of Skye macht das Verbrechen keinen Halt. Kaum am Urlaubsort angekommen, ist Andrea direkt wieder in ihrem Element und gemeinsam mit dem ortsansässigen Sergeant auf der Suche nach einem Serienmörder. Andrea gelingt es, ein sehr präzises Täterprofil zu erstellen. Daraufhin wird der Täter relativ schnell gefasst. Ein außergewöhnliches Verhör, bei dem sich der Verbrecher zunächst sehr arrogant und selbstsicher gibt, bringt letztendlich doch das erwartete Geständnis. Durch einen fatalen Fehler kann er allerdings fliehen und Andrea gerät durch ihr hohes Engagement wiederholt in Lebensgefahr.

Als bekennender Fan dieser Reihe und der Autorin hatte ich an diesen Fall eine besondere Erwartung und wurde keineswegs enttäuscht. Mit dem gewohnt spannenden Schreibstil und vor allem einem Twist zum Ende, den ich so überhaupt nicht erwartet habe, hat mich der Thriller gepackt und gefesselt. Der ständige Perspektivwechsel zum Schluss erhöht zusätzlich die Spannung. Das Finale mündet in einem fulminanten Showdown, der einem amerikanischen Thriller gleicht. Beeindruckt hat mich zum wiederholten Male die Profilerstellung und die tolle Recherche der Autorin in Bezug auf die Vergleichsfälle aus der Vergangenheit.

Fazit: Bei diesem Fall hat mir besonders die Kombination aus Reise (die Landschafts- und Ortsbeschreibungen machen Lust auf eine Schottlandtour) und Thriller gefallen. Ebenso die Behandlung mit einem Thema, das hierzulande doch eher unter den Teppich gekehrt wird – Vergewaltigung von männlichen Teenagern. Die männliche Psyche wird dadurch mindestens genauso stark angegriffen wie die einer Frau, denn „so etwas passiert einem Mann nicht“. Die Autorin hat dies sehr eindringlich und dennoch teilnahmsvoll umgesetzt.

Ganz herzlich danke ich dem Verlag und LovelyBooks für die Zurverfügungstellung des Rezensionsexemplars sowie der Autorin für den intensiven Austausch während der Leserunde.