Rezension

Thriller trifft es leider überhaupt nicht...

Schwanengrab - Petra Schwarz

Schwanengrab
von Petra Schwarz

Bewertet mit 3 Sternen

Samantha, auch Sam genannt, muss nach dem Tod ihrer Mutter wieder zurück nach Deutschland, weil ihr Vater in Kalifornien immer wieder an sie erinnert wird und in Deutschland seine Traumstelle ergattern konnte. Natürlich ist Sam davon wenig begeistert, aber es kommt noch schlimmer: ihre Mitschüler scheinen sie alle nicht leiden zu können und wollen sie anscheinend auch loswerden. Was sie nicht weiß, ist, dass sie einer verstorbenen Mitschülerin zum Verwechseln ähnlich sieht. Eine Mitschülerin, bei der manche sich immer noch nicht sicher sind, ob sie wirklich eines natürlichen Todes gestorben ist...

Ich liebe das Stück "Schwanensee", weshalb dieses Buch mich allein schon vom Titel sehr reizte. Auch das andere Buch der Autorin, Sommerpest, habe ich bereits gelesen und wusste deswegen auch, dass mir ihr Schreibstil gefällt, da dieser sich gut lesen lässt und auch einfach schön durch die Geschichte führt.

Leider muss ich sagen, dass mich dieses Buch nicht wirklich begeistern konnte. Das Thema Schwanensee ist ein zentraler Punkt des Buches, allerdings wird auf die Geschichte dennoch nicht so sehr eingegangen, was ich sehr schade finde. Es dauert ziemlich lange, bis wirklich etwas passiert und auch das konnte mich nicht wirklich überzeugen, weil sich die Protagonistin einfach immer wieder selbst in Gefahr begibt. Sie ist so naiv, dass man am liebsten schreiend davon rennen möchte. Dementsprechend war ich von ihr auch eher genervt, als dass ich mich mit ihr identifizieren konnte.

Insgesamt erfährt man auch nicht viel über die ganzen Figuren. Die ganze Geschichte ist recht oberflächlich, was ich sehr schade finde, weil man das definitiv besser hätte ausbauen können. Die Grundidee ist an sich nämlich nicht schlecht. Leider hält sich die Autorin aber mit unwichtige Passagen viel zu sehr auf, während die entscheidenden dann viel zu schnell abgehandelt wurden. Spannung kam dementsprechend nicht auf. Allerdings ist der Alltag der Protagonistin ganz gut und unterhaltsam beschrieben und auch das Zwischenmenschliche wird zumindest ein wenig intensiver dargestellt als die "Bedrohung", die Sam ab dem ersten Tag an der neuen Schule erlebt.

Das Buch ist nett für zwischendurch, allerdings sollte man die Finger davon lassen, wenn man viel Spannung erwartet. Es war eher ein nettes Geplänkel, welches aber recht schnell vorbei war. Dennoch habe ich das Buch zügig gelesen, weil mir der Schreibstil wieder einmal gut gefiel.