Rezension

Thriller um die Haifischflossen-Mafia

Blaues Gold -

Blaues Gold
von Gerhard Wegner

Bewertet mit 4 Sternen

Spannender und streckenweise humorvoller Thriller rund um Haifisch- und Umweltschutz

Gestaltung:

Das blau grundierte Titelbild mit dem durchgestochenen Hai und dem U-Boot dahinter ist ein echter Eyecatcher. Das ganze Buch ist extrem hochwertig verarbeitet, es liegt als Hardcover schwer in der Hand und die Seiten sind sehr stabil. Jedes Kapitel wird zu Beginn passend von der Silhouette eines Haikopfes mit einem gekreuzten Besteck darunter eingeleitet. Das Buch ist optisch ein Schmuckstück im Bücherregal!

Inhalt:

Dies ist das 4. Abenteuer des Odyssee-Teams. Nachdem der Templerschatz entdeckt und ausgestellt wurde, möchten sich die beiden Mitglieder und Freunde Dr. Michel "Mitch" Thromberg und Samson aka Steve Preston erst mal vom Trubel erholen und machen Tauchurlaub und U-Boot-Ausflüge in Costa Rica. Leider beobachten und filmen sie zufällig bei einer U-Boot-Tour, wie illegal massenhaft Haien die Flossen abgeschnitten werden und die noch lebenden, verletzten Haie ins Meer geschmissen werden. Ihre Entdeckung des sogenannten Shark-Finning bleibt nicht unbemerkt, die Verbrecher verfolgen sie. Und sie sind mächtiger als Mitch und Samson ahnen. Werden Sie es schaffen, lebend zu entkommen und den Verbrechern das Handwerk zu legen, um die Haie zu schützen?

Mein Eindruck:

Dieser 4. Band des Odyssee-Teams war gleichzeitig mein Erster. Dennoch fiel es mir leicht, ins Geschehen zu finden, da die Hintergrundgeschichte und die relevanten Figuren gut eingeführt werden, ohne den Fluss der Geschichte zu stören. Die Handlung ist sehr turbulent, die beiden Freunde stolpern von einer Verfolgungsjagd in die nächste. Es gibt kaum Verschnaufpausen, weder für sie noch für den Leser. Und das Odyssee-Team wäre nicht das Odyssee-Team, wenn es nicht auch noch über einen Schatz stolpern würde. Dennoch musste ich das Buch zwischendurch immer wieder aus der Hand legen, denn einige Kapitel sind sehr lang und zwischendurch habe ich auch gedacht, dass sich das Muster "Gefunden werden und entkommen" zu oft wiederholt. In meinen Augen war die Jagd etwas zu lang und hätte gerne auch um ein paar Events gekürzt werden können.

Für mich punktet das Buch aber durch die witzigen Dialoge zwischen Mitch und seinem Kumpel, die beide einen trockenen Humor vorweisen können. Und auf jeden Fall mit dem ausführlichen Wissen zum Thema Hai- und Meeresschutz bzw. Lebensweise der Haie, das der Autor gekonnt in die Handlung eingebaut hat. Da es um die Haifischflossen-Mafia geht, gibt es auch einige Szenen, die eher nichts für schwache Gemüter sind, aber zum Glück sind sie nicht zu detailreich beschrieben, und im Kontext der Mafia ist diese Brutalität durchaus realistisch.
Die Art und Weise, wie die Odyssee-Teammitglieder es immer wieder schaffen, zu entkommen und gegen die Täter vorgehen, erinnerte mich an eine Mischung aus A-Team und James Bond. Nicht immer alles realistisch, aber durchaus Kopfkino und lesenswert. Vor allem, weil man anschließend sehr nachdenklich darüber wird, was wir unseren Meeren antun und dass wir unbedingt handeln müssen, bevor es zu spät ist. Die Hai-Massen, die pro Tag sterben müssen, damit reiche Leute Haifischflossensuppe essen können, haben mich sprachlos und entsetzt zurückgelassen. Der Autor liefert am Ende hierzu einige Seiten Fakten und weiterführende Informationen, die das Ganze abrunden.

Fazit:

Spannender und streckenweise humorvoller Thriller rund um Haifisch- und Umweltschutz