Rezension

Thriller und Romantik gut gepaart

Schatten der Angst - Lena Diaz

Schatten der Angst
von Lena Diaz

Inhalt:

Eine erdrosselte Frauenleiche wird aufgefunden. Sie trägt einen Anhänger um den Hals, auf dem der Name "Ruth" eingraviert ist. Es stellt sich heraus, dass der Name der Toten nicht Ruth ist und schon bald wird eine ähnliche Frauenleiche aufgefunden. Beide haben Ähnlichkeit mit der Reporterin Kendall Shaw. Diese ist schon bald mehr in den Fall involviert als ihr lieb ist und die Ermittler rund um Detective Warwick tappen lange Zeit im Dunkeln...

Meine Meinung:

In den ersten zwei Dritteln des Buches ist die erzählte Story durchaus spannend. Wir lernen vor allem Kendall, ihre hochschwangere Mitbewohnerin Nicole sowie den Ermittler Jacob kennen. Diese drei haben mir bis zu einem gewissen Punkt im Buch sehr gut gefallen. Alle drei gleichsam sympathisch, mit Ecken und Kanten und ihren eigenen Problemen. Nicole weiß beispielsweise nicht, ob sie ihr Kind zur Adoption freigeben soll und man lernt ihre Gefühlswelt in aller Deutlichkeit kennen. Auch die anderen beiden Charaktere sind detailiert und schlüssig ausgearbeitet und besitzen eine gewisse Tiefe. Vom Täter erfahren wir nichts und so bleibt auch der beobachtende Leser bis zum Schluss im Dunkeln, was dessen Identität und Motiv betrifft.

Der Schreibstil ist angenehm. Sehr einfach, keine komplizierten Sätze. Ich bin nirgends angeeckt und konnte mich von der Geschichte und der Stimmung mitziehen lassen.

Allerdings hatte das Buch für einen Thriller deutlich zu wenig Thrill. Die Taten und deren Motiv rücken für mich zu sehr in den Hintergrund und die persönlichen Beziehungen und Probleme sind wesentlich präsenter. Das ist zwar durchaus alles recht interessant gewesen, aber ein paar weniger Seiten dazu wären mir lieber gewesen.

Im letzten Drittel soll sich dann alles zuspitzen, wirkt aber nur noch konstruiert. Plötzlich tauchen mit einem Mal zu viele gleichzeitig agierende Personen auf und es häufen sich die unrealistischen Zufälle. Auch verhalten sich die Charaktere irgendwann wie ferngesteuert und vor allem bei den Dialogen und Gedankengängen von Kendall und Jacob habe ich mich zeitweise fremdgeschämt. Die Wendung und Auflösung des Ganzen ist recht überraschend, wird aber wahnsinnig schnell abgehandelt. Hier hätte es wesentlich mehr Potential gegeben und ich hätte mich mehr aus der Täterpsyche gewünscht.

Fazit:

Alles in allem ist das Buch aber durchaus lesenswert, vor allem wenn man neben Thrill und Ermittlungsarbeit auch gerne etwas fürs Herz liest.