Rezension

Tief emotional und wunderschön geschrieben!

Unser Himmel in tausend Farben - Amy Harmon

Unser Himmel in tausend Farben
von Amy Harmon

Die Story: Als das berühmt-berüchtigte ehemalige Crackbaby der Kleinstadt Levan, hat Moses Wright Gesetze, die ihn davor schützen sollen, je wieder verletzt zu werden. Doch als er der aufgeweckten Georgia begegnet, muss Moses sich fragen, ob ein Leben nach diesen Gesetzen überhaupt lebenswert ist.

Auf den Punkt gebracht: Schön geschriebene Lovestory, die Lebensfreude und Hoffnung vermittelt.

In mehr Worten:

„Die ersten Worte einer Geschichte sind immer die schwierigsten.“

Moses ist der Sohn einer Drogensüchtigen und ein besonderer junger Mann. Herumgereicht von einem Verwandten zum nächsten, findet er ein Heim bei seiner Großmutter Kathleen, die sich rührend um ihren Urenkel kümmert. Dennoch meidet Moses die Nähe anderer und wird von den Bewohnern der kleinen Stadt Levan gefürchtet. Die meisten Menschen, die Moses je geliebt hat oder die ihn hätten lieben sollen, haben ihn auf die eine oder andere Weise verlassen, und so hat er sich Gesetze für sein Leben auferlegt, die ihn und seine Mitmenschen schützen sollen. Moses liebt nicht. Moses weint nicht. Moses versucht sich so gut es geht von allen Menschen fernzuhalten. Was ihm allerdings gehörig missglückt, als er Georgia begegnet.

Georgia ist ein Kleinstadtmädchen, das Pferde über alles liebt und bekannt dafür ist, auch das widerspenstigste Pferd zu zähmen. Ihre Eltern bieten Therapiestunden für Kinder und Jugendliche an, die durch die Pferde wieder besser ins Leben finden. Sie selbst ist mit „Problemkindern“ aufgewachsen und scheut deshalb nicht vor dem mysteriösen, aber ebenso faszinierenden Moses zurück.
Die beiden verbringen einen Spätsommer miteinander, der ihrer beiden Leben auf immer verändern wird.

Moses ist ein äußerst interessanter Erzähler. Er hat eine sehr eigenwillige Art die Welt zu sehen. Zum einen ist er ein Künstler und sieht dadurch mehr als andere. Zum anderen hat er ein Geheimnis, das ihn oftmals ungewollt in Schwierigkeiten bringt. Zu sehen wie sich dieser vermeintlich verkorkste Junge im Verlauf der Geschichte entwickelt, gehört für mich zu den Highlights. Knapp dahinter liegt seine Freundschaft zum sehr interessanten Tagg, den ich sofort ins Herz geschlossen habe. Ihre gemeinsamen Szenen sind lustig, schön und unterhaltsam und ich konnte kaum genug davon bekommen.

Probleme hatte ich dagegen mit Georgia, die einfach nicht mein Fall von Charakter ist. Insbesondere in der ersten Hälfte des Buches hat sie mich durch ihren Sturkopf eher genervt, als dass ich mich mit ihr identifizieren konnte. Aber sie macht eine glaubwürdige Entwicklung im Verlauf des Buches durch, die mich am Ende ein wenig mit ihr versöhnte.

Amy Harmon hat mit der Story von „Unser Himmel in tausend Farben“, das Rad dieses Genres nicht neu erfunden. Als Bad Boy verschriener Typ trifft auf Kleinstadt-Goldmädchen und sie verlieben sich trotz aller Widrigkeiten ineinander. Trotzdem berührt den Leser die Art, wie sie diese vermeintlich schlichte Story präsentiert. Hier geht es um mehr als das Zusammenkommen zweier Charaktere. Es geht darum seinen Weg zu finden, sich selbst und all die dunklen und lichten Seiten an sich zu akzeptieren und es geht vor allem um Hoffnung, zweite Chancen und Vergebung. Diese Themen greift die Autorin in schöner Sprache und kräftigen Bildern auf.

Fazit:
Wunderbar geschrieben, tief emotional und voller Hoffnung.