Rezension

Tiefengang am Steg

Vergiss den Sommer nicht - Morgan Matson

Vergiss den Sommer nicht
von Morgan Matson

Tiefengang am Steg, absolut lesenswert!

Meine Meinung:
Das Cover hat bei mir direkt schon ein sommerliches Gefühl ausgelöst, die warmen Farben in leichtem Sepia-Ton passen einfach wunderbar zur Sommer-Stimmung, schließlich spielt das Buch während eines gesamten Sommers.

Zu Beginn des Buches reisen wir mit Taylor zusammen nach Lake Phoenix, dort wo ihre Familie sonst immer ihre Sommer verbracht hat. Doch Taylor scheint diesen Ort nicht zu mögen, denn in dem Sommer vor 5 Jahren ist es schreckliches passiert, etwas unwiderrufliches, das ihre Freundschaften zerstört hat. Doch auch im Hier und Jetzt ist in Taylors Welt nichts mehr in Ordnung, ihr Vater ist todkrank. Sie versucht damit umzugehen und ihre Gefühle zu ordnen, und ich finde, dadurch kommt Taylor als außen hin starke Person rüber, die jedoch schwer zu kämpfen hat, und lieber weg läuft statt zu handeln. Es scheint einzig ihr Vater kann sie ermuntern auch mal mutig zu sein. Im Laufe des Buches legt Taylor die mit Abstand größte Entwicklung hin, was mich als Leser begeistert hat.

Ebenfalls in Lake Phoenix treffen wir auf Henry, die ehemalige erste Liebe von Taylor, und Lucy, die ehemalige beste Freundin von Taylor. Doch beide gehen direkt auf Abstand zu Taylor. Wieso? Das wird uns erst später durch Rückblenden erklärt. Schafft es Taylor sich zu überwinden und endlich auszusprechen, was schon so lange auf ihrer Seele brennt?

Das Buch scheint ein einfacher Liebes-Sommer-Roman zu sein, doch man täuscht sich, denn hier wartet eine geballte Ladung Lebenserfahrung-Roman a la "John Green". Der wirklich sehr schöneSchreibstil der Autorin trägt zu dazu bei, das man die 470 Seiten wie im Flug durchliest und gar nicht mehr weglegen möchte. Die verschiedenen Protagonisten sind sehr gut ausgearbeitet und wachsen einen direkt ans Herz, selbst die etwas anstrengenden Geschwister Warren und Gelsey.

Es gibt sowohl lustige als auch traurige Stellen, und auch für Romantik wird gesorgt, aber nichts wird übertrieben oder unnötig überdetalliert dargestellt.

Fazit:
Was soll ich sagen? Selten lassen Jugendbücher solch eine Wirkung in mir zurück. Man ist aufgewühlt und denkt auch später noch über das Buch nach und möchte nochmal bestimmte Stellen lesen und verinnerlichen. Es ist wie Taylor es selbst im Buch beschrieben hat. "Man möchte den Moment in Bernstein tauchen und auf ewig behalten können." Genau so ist dieses Buch, man möchte einfach immer wieder zugreifen und es lesen dürfen.