Rezension

Tiefer Blick in den Abgrund

Schonungslos offen - Irene Matt

Schonungslos offen
von Irene Matt

Bewertet mit 4 Sternen

Dieses Buch ist wirklich spannend und interessant, aber man muss es mögen, so tief in den Abgrund schauen zu können, in die Psyche des Täters so tief abzutauchen.

Auf dieses Buch war ich sehr gespannt, weil es anders ist. Einerseits wegen der beiden Hauptfiguren, die ich von Anfang an sehr mochte, vor allem auch den Assistenten, der nicht nur eine Seele von Mensch ist, sondern auch ein unglaubliches Wissen über die Ursprünge der Sprache hat. Das hat das Geschehen immer wieder angenehme aufgelockert und trug auch zur Lösung bei, das fand ich eine tolle Idee, die auch gelungen umgesetzt ist. Andererseits wegen der Einblicke, die man als Leser in die Gedankenwelt des Täters erhält. So weiß man als Leser immer mehr als die Ermittler – das mag ich manchmal sehr.

Interessant fand ich auch das Geschehen, den Fall oder besser gesagt, die Fälle. Zuerst musste man verstehen, wie alles zusammenhängt und warum der Täter so besessen ist. Das fand ich gut gelöst. Auch dass das Privatleben der lebendig gezeichneten Figuren immer wieder eine Rolle spielte, mochte ich – das ist einfach lebensnäher, als wenn es immer nur um den Fall geht.

Obwohl es sich bei diesem Buch bereits um den dritten Teil einer Reihe handelt, kann man das Buch auch sehr gut ohne Vorkenntnisse lesen.

Fazit: Dieses Buch ist wirklich spannend und interessant, aber man muss es mögen, so tief in den Abgrund schauen zu können, in die Psyche des Täters so tief abzutauchen. Mir war das manchmal echt zu viel, für mich hat dieses kranke Gehirn etwas zu viel Raum bekommen. Toll hingegen fand ich die beiden Ermittler, die mir wirklich ans Herz gewachsen sind. Hoffentlich schreibt die Autorin eine Fortsetzung mit den beiden.