Rezension

Tiefgründiger Roman <3

Ein ganzes halbes Jahr - Jojo Moyes

Ein ganzes halbes Jahr
von Jojo Moyes

Bewertet mit 5 Sternen

Dieses Buch ist im Rowohlt Polaris Verlag erschienen nur in broschierter Ausgabe mit 520 Seiten und zusätzlich ein Interview von der Autorin, Diskussionsfragen und die Leseprobe von "Eine Handvoll Worte". Das Cover ist sehr schön gemacht, obwohl ich Hardcover bevorzuge. Viele denken ja das es eine Liebesgeschichte ist, aber es ist viel mehr als das. Es regt zum nachdenken über das Leben an. Es ist aufjedenfall ein Erwachsenen Roman. Da viele Problematiken enthalten sind, wo sich jüngere vielleicht noch nicht mit befassen können.

Worum es eigentlich geht, Lou verliert ihren Job in einem Cafe wo sie jahrelang gearbeitet hat und verliert auch ihre Perspektive was sie denn nun arbeiten soll. Sie kriegt von der Agentur viele Arbeiten aufgedrückt wozu sie keine Lust hat. Dann kommt sie an eine Pflegestelle welche auf 6 Monate befristet ist aus einem ganz bestimmten Grund und diese ist bei Will. Will hatte einen Motorradunfall, ist jedoch nicht selbst gefahren, sondern wurde beim überqueren der Straße erfasst. Seitdem ist er Querschnittsgelähmt ab dem Brustwirbel und kann nur noch sehr sporadisch seine Arme bewegen und nur noch seinen Kopf. Er ist nun im Rollstuhl und total auf andere angewiesen. Er möchte so nicht Leben, doch Lou versucht ihm zu zeigen , dass das Leben trotzdem noch lebenswert ist. Doch eigentlich zeigt ihr Will wie man sein Leben doch geniessen sollte, worauf man sich konzentrieren sollte im Leben. Denn Will hatte viel erlebt im Leben, er ist viel gereist, war erfolgreich in seinem Job. Doch Lou ist in einem kleinen Städtchen aufgewachsen und hat nicht viel gesehn von der Welt oder erlebt. Genau deswegen ist es nicht nur ein Liebesroman, da es sehr tiefgründig geschrieben ist. Es geht darum, das man darüber nachdenkt, wie man sein Leben leben sollte. Man kann ihn nicht einfach mal so weglesen, ich brauchte dazwischen mal einen Tag, wo ich alles mal sacken lassen musste und habe den darauf folgenden Tag weiter gelesen. Man denkt halt drüber nach, dass man jede Minute genießen sollte im Leben und auf welche Dinge man sich konzentrieren sollte. Ich habe oft geweint, aber dafür steht das Buch ja auch schon, das es einen zum weinen bringt. Ich habe aber auch an manchen Stellen gelacht, habe mitgefühlt und mitgelitten. In die Protagonisten Lou kann man sich richtig gut hinein versetzen, man leidet mit ihr und man fühlt mit ihr. Es ist in der Ich-Form von Lou geschrieben, doch was ich sehr gut finde, das zwischen durch ganz kurz andere Sichtweisen geschrieben worden sind. Es ist nicht lange aber schön zu lesen, wie sich die anderen fühlen. Leider ist die Sichtweise von Will nicht dabei, aber ich denke es ist ein bisschen zuviel verlangt von der Autorin, sich in einen Querschnittsgelähmten hinein zuversetzen. Es ist deswegen noch lange nicht ein schlechteres Buch. Ich habe mir vorher nie Gedanken gemacht, wie sich diese Querschnittsgelähmten fühlen und welchen Kampf sie Tag für Tag vor sich haben. Darauf wird in dem Buch auch sehr viel eingegangen und man sollte sich damit befassen das man eine Einsicht davon bekommt. Es ist wirklich ein trauriges Buch, aber es ist dennoch wunderschön. Ich lege jeden ans Herz es zu lesen. Zwischendurch fehlen einige Situationen der Geschichte, aber es ist gut gemacht, da es glaube ich sonst zu intensiv gefühlsmäßig geworden wäre. Keine Rezension wird dieses Buch so rezensieren können was es eigentlich wert ist. Es ist wirklich das bewegendste Buch was ich je gelesen habe.

Ich vergebe an das Buch 5 Sterne  mit *Extra Sternchen. Da es mich sehr zum nachdenken angeregt hat und mich zutiefst berührte.

Viel Spass bei meiner Rezi auf Youtube -->