Rezension

Tiefsinnige Vampir-Story ohne Klischees

In den Farben der Finsternis -

In den Farben der Finsternis
von Steffi Frei

Bewertet mit 5 Sternen

Milena leidet seit einem tragischen Unfall unter Angststörungen und verlässt ihre Wohnung so gut wie nie. Rico ist ein Vampir, der mit seinem Leben und der ihn erwartenden Ewigkeit unzufrieden ist. Als sich beide in einem stecken gebliebenen Aufzug begegnen und Rico Milena ungewollt seine Identität als Vampir enthüllt, nimmt das Leben von beiden einen neuen Lauf.

Zwei Charaktere, die unterschiedlicher nicht sein könnten, kommen hier zusammen und arrangieren sich miteinander. Dabei entsteht ganz langsam eine besondere freundschaftliche Beziehung zwischen ihnen, die beider Leben schleichend verändert. Gerade diese besondere Zwischenmenschlichkeit macht die Geschichte schon zu etwas Besonderem, ohne dass es hier eine Lovestory gibt. Doch nicht nur Milena und Rico stehen hier im Mittelpunkt, sondern es häufen sich Probleme bei den in der Stadt lebenden Vampirgangs. Rico dient als Friedensschlichter, doch er muss bald feststellen, dass seine Fähigkeiten an ihre Grenzen gelangen. Außerdem gerät bald auch Milena ins Fadenkreuz der Zwistigkeiten.

Erzählt wird uns die Geschichte abwechselnd aus Milenas und Ricos Sicht und man taucht so umso mehr in ihre Gefühlswelt ein und erhält einen besseren Eindruck davon, wie sie auf andere Personen und aufeinander wirken. Die Sprache ist etwas derber als gewohnt, aber es passt perfekt zu den Charakteren.

Dieses Buch ist insbesondere für alle empfehlenswert, die keine klischeebehaftete Vampirstory lesen wollen und denen auch der Schwerpunkt mit der Liebe nicht wichtig ist. Steffi Frei hat hier eine faszinierende Welt der Vampire geschaffen und lässt den Leser am Ende mit einem derartig fiesen Cliffhanger zurück, dass man gar nicht anders kann, als sehnsüchtig die Fortsetzung in die Finger zu kriegen.