Rezension

Tiere essen – Jonathan Safran Foer

Tiere essen - Jonathan Safran Foer

Tiere essen
von Jonathan Safran Foer

Offensichtlich ist dies ein Thema, dem viele mit Widerstand begegnen: Man möchte sich das Fleischessen nicht vermiesen lassen, man befürchtet Belehrungen oder üble Horrorgeschichten. Doch schon von der ersten Seite des Buchs wird deutlich, dass Foer nicht gegen den Leser schreibt, sondern ihn mitnimmt.

Foer erzählt, wie gern er Fleisch gegessen hat, welch große Bedeutung Essen in seiner Familie hatte (und hat) und warum wir meinen, auf Fleisch zu verzichten, sei so schwer.
Und dabei wissen wir es doch eigentlich besser. Warum essen wir immer noch Fleisch von Tieren aus Massentierhaltung? Ich selbst wusste nicht viel – aber genug, um Massentierhaltung abzulehnen. Trotzdem aß ich weiterhin so wie immer Fleisch.

Foer stellt im Buch dar, wie Massentierhaltung zur dauerhaften Zerstörung der Umwelt und auch zur Gefährdung der eigenen Gesundheit führt.
Doch am eindrücklichsten zeigen sich die Folgen für die Tiere selbst: Tiere werden gequält durch Überzüchtung, Haltung und das Töten. Und hier kommen im Buch dann auch die „Horrorgeschichten“, die ich gefürchtet habe. Aber wie soll man ein Buch schreiben ohne darzustellen, wie Massentierhaltung konkret aussieht? Es sind nun mal keine Geschichten von glücklichen Kühen und Schweinen. 98% des Fleischs, das in Deutschland verzehrt wird, stammt von Tieren aus Massentierhaltung. Und Massentierhaltung ist grausam. Und das muss man dann auch schreiben.

Seit ein paar Wochen esse ich kein Fleisch mehr. Überraschend ist es für mich, dass es mir (bisher) nicht besonders schwer gefallen ist. Allerdings weiß ich auch, dass Konsequenz keine besondere Stärke von mir ist.
Aber letzten Endes bin ich es, die entscheidet.

Kommentare

Ben Schell kommentierte am 07. September 2013 um 00:36

coole rezension.es freut mich,dass es auch mal menschen gibt,die nach dem buch nicht den großen veggie propheten spielen.so eine ehrlich einschätzung bezüglich der eigenen stärken finde ich sehr sympatisch.

 

schönen gruß aus dem mayersche service center in aachen