Rezension

Tochter des dunklen Waldes

Tochter des dunklen Waldes - Katharina Seck

Tochter des dunklen Waldes
von Katharina Seck

Bewertet mit 3.5 Sternen

Das Fantasy- Buch „Tochter des dunklen Waldes“ stammt aus der Feder von Katharina Seck. Bisher ist es ein eigenständiges Werk. Dies war das erste Buch, welches ich von der Autorin gelesen habe. Ich war schon sehr auf dieses gespannt, jedoch konnte es mich leider nicht vollständig überzeugen.

 

Klappentext:

Der Morgenwald ist verboten. Er ist Nacht. Er ist gefährlich.

Seit sie denken kann, hört die junge Lilah Warnungen vor dem finsteren Morgenwald. Niemand aus ihrem Dorf betritt ihn, auch wenn kaum jemand mehr weiß, was Wahrheit und was Legende ist. Doch dann wird am Waldrand die Leiche einer Frau gefunden. Sind die alten Geschichten also wahr? Gibt es Ungeheuer im Wald? Lilah wird es herausfinden. Denn zur selben Zeit verschwindet Dorean, der Mann, dem Lilahs Herz gehört. Er ist in den verfluchten Wald gegangen. Und Lilah trifft eine folgenschwere Entscheidung: Sie folgt ihm.

 

Die Autorin Katharina Seck hat einen sehr angenehmen und bildgewaltigen Schreibstil. Sie schafft es gekonnt, eine packende Atmosphäre zu erschaffen und dabei Bilder entstehen zu lassen, sodass ich als Leser das Gefühl hatte, selber im Dunkelwald zu stehen und zusammen mit Lilah Abenteuer zu bestreiten. Auch das ganze Setting hat mir sehr gut gefallen und konnte mich vom Talent der Autorin überzeugen. Es wirkte auf mich stimmig und hat für mich den wesentlichen Reiz des Buches ausgemacht. Auch das Magiesystem fand ich ansprechend und hatte meine Neugier geweckt. Die Verbundenheit zur Natur und im Speziellen zu den Bäumen fand ich ansprechend und wurde auch gekonnt in die Geschichte eingebaut. Diese ganz besondere Bindung, welche einen wesentlichen Bestandteil der Magie ausmacht, habe ich so bisher noch nicht gelesen. Ich fand es sehr faszinierend und Seck konnte mich mit dieser tollen Idee faszinieren. Diverse Andeutungen auf die Funktionsweise des Magiesystems habe ich ebenfalls sehr genossen. Im Allgemeinen hat mir die Verbundenheit zur Natur sehr gut gefallen. Diese ist quasi greifbar und ist ein wesentlicher Bestandteil der Atmosphäre des Buches. Auch ist sie wichtig für die Geschichte und spielt eine besondere Rolle im Verlaufe des Buches. Mir hat es gut gefallen, dass dies ein wesentlicher Aspekt der Geschichte war.

Leider fand ich den Anfang des Buches etwas holprig. Ich bin nicht gut in das Buch hereingekommen und habe doch ein paar mehr Seiten benötigt, um wirklich in dem Buch anzukommen. Ich hatte leichte Startschwierigkeiten und musste mich zu Beginn teilweise dazu zwingen, dieses Fantasybuch weiter zu lesen. Doch nach diesem holprigen Beginn hat sich dies dann zum Glück gelegt und ich konnte das Buch genießen. Jedoch ist „Tochter des dunklen Waldes“ teilweise etwas zäh und plätschert eher dahin. Nicht immer kann der Spannungsbogen aufrechterhalten werden. Es ist ein ruhiges Buch, welches nicht immer ein Pageturner ist. Man muss diese ruhige Art mögen. Leider konnte mich persönlich nicht immer überzeugen. Manchmal hätte ich mir ein paar Kürzungen gewünscht oder mehr Action.

„Tochter des dunklen Waldes“ wird hauptsächlich aus der Perspektive von der Protagonistin Lilah erzählt. Nur zu Beginn eines Kapitels werden ein paar kursive Sätze eingebaut, welche nicht aus der Sicht von Lilah sind. Dennoch bekommt man einen guten Einblick in die Geschichte und kann dadurch besser die Gedankenwelt von Lilah nachvollziehen. Lilah ist ein junges Mädchen, welches in einem Dorf nahe dem sagenumwobenen Dunkelwald wohnt. Dort fühlt sie sich jedoch nicht verstanden und nicht ganz heimisch. Schnell wird klar, dass Lilah auch nicht in dieses kleine Dorf gehört und sie muss sich mit ihrem neuen Schicksal leben. Sie hadert mit ihrem Schicksal – ist hin- und hergerissen und ergibt sich diesem nicht so einfach. Das hat mir gut gefallen, dass sie ihr neues Leben nicht einfach mit einem Schulterzucken akzeptiert hat. Auch versucht sie, ihren Freunden und ihrer Familie zu helfen. Sie ist verständnisvoll und von freundlichem Wesen. Dennoch konnte ich leider keinen wirklichen Bezug zu Lilah aufbauen. Ich habe nicht wirklich mit ihr mitfiebern können. Leider kann ich nicht konkret festmachen, woran dies lag. Der männliche Gegenpart ist Dorean. Er stammt nicht aus diesem Dorf, kommt aber regelmäßig als Leiharbeiter in das Dorf. Die beiden lernen sich besser kennen, dennoch weiß Lilah eigentlich nichts über ihn. Er ist recht geheimnisvoll und bleibt dies auch im weiteren Verlauf des Buches. Wobei meiner Meinung nach recht schnell erkennbar ist, welches Schicksal er erleiden muss – bloß die genauen Einzelheiten bleiben erst einmal im Dunklen. Die Liebesgeschichte zwischen Lilah und Dorean wird gekonnt in die Haupthandlung eingeflochten, ohne dabei zu viel Raum einzunehmen.

 

Insgesamt hat Katharina Seck mit „Tochter des dunklen Waldes“ ein ruhiges Fantasywerk veröffentlicht, welches hauptsächlich durch seine Atmosphäre und sein Magiesystem bestehen kann. Leider konnte es mich nicht vollständig in seinen Bann ziehen. Daher möchte ich 3,5 Sterne vergeben.