Rezension

Tod einer Spionin

Die stille Tochter - Gard Sveen

Die stille Tochter
von Gard Sveen

Bewertet mit 3 Sternen

In Norwegen taucht in einem See die Leiche einer Frau auf. Kurz darauf wird ein Mann, Arvid Storholt, ermordet. Gibt es einen Zusammenhang? Tommy Bergmann, einer dieser skandinavischen Polizisten mit dem Herz am rechten Fleck, aber einigen Dämonen und Abgründen, ermittelt.

Bei der toten Frau handelt es sich um Christel Heinzle, wie sich schnell herausstellt. Diese war in ihrer Jugend bei einem internationalen Schwimmwettbewerb aus der DDR geflohen. Die Geschichte spielt von nun an auf zwei Zeitebenen: Einerseits folgen wir Bergmanns Ermittlung, die ihn immer tiefer in einen Sumpf aus Spionage, Lüge und Intrige führt. Andererseits begleiten wir Christel, die versucht, sich in Norwegen ein neues Leben aufzubauen. Das gelingt ihr aber nur bedingt; sie verliebt sich in einen verheirateten Mann und vermisst ihre Familie, vor allem ihre kleine Schwester. Diese wird vom KGB als Druckmittel benutzt, um Christel als Spionin anzuheuern – man ahnt schon, das kann nicht gut ausgehen für sie. Am Ende steht dann ein großer Verrat.

Diesen Erzählstrang um Christel fand ich um einiges spannender als den in der aktuellen Zeit, auch wenn schon klar ist, dass sie sterben wird. Insgesamt fand ich das Buch zwar gut gemacht, aber irgendwie kam keine rechte Spannung auf. Vor allem der Charakter von Tommy Bergmann blieb für mich sehr blass; vielleicht muss man da die Vorgänger der Reihe gelesen haben.

Das Hörbuch wird von Detlev Bierstedt wiederum gewohnt meisterhaft gelesen; es ist einfach ein Genuss, ihm zuzuhören.