Rezension

Tod im Spreewald

Spreewaldrache
von Christiane Dieckerhoff

Bewertet mit 4 Sternen

~~Daniel, ein junger Mann aus dem Spreewald, wird auf dem Grundstück einer Datsche brutal niedergeschlagen und schwer verletzt. Als dann kurz darauf in der Nachbarschaft ein toter Obdachloser gefunden wird, führen die Ermittlungen Kriminalobermeisterin Klaudia Wagner und ihr Team auf die Spur einer alten Familienfehde, die zwanzig Jahre zuvor mit einem Todesfall ihren Anfang nahm. Die Auswirkungen scheinen bis in die Gegenwart zu reichen und auch heute noch sind sich die Familien feindlich gesinnt. Doch wie passen die neuen Verbrechen ins Bild? Klaudia Wagner steht vor schwierigen Untersuchungen, einige der Befragten scheinen Geheimnisse zu haben und zu wahren.
Der Krimi „Spreewaldrache“ von Christiane Dieckerhoff ist der dritte Band ihrer Spreewaldkrimis. Man kann dieses Buch auch ohne Kenntnisse der ersten Bände recht gut ohne Verständnisschwierigkeiten lesen. Was dem Leser aus Klaudias Vergangenheit nicht ganz klar wird, ist für diese Geschichte nicht zwingend erforderlich zu wissen. Klaudia und ihr Team sind eine sympathische Truppe, die aber auch durch die Bank ihr privates Päckchen zu tragen haben. Das macht die Figuren menschlich und der Leser kann hier mitfühlen. Der Krimi ist in einem Landstrich angesiedelt, den ich zwar schon mal besucht habe, der auf mich doch immer etwas geheimnisvoll wirkt, die perfekte Umgebung für ein (fiktives) Verbrechen. Schon die Entschleunigung, die durch die auf dem Wasser zurückzulegenden Wege entsteht, ist speziell. Der Schreibstil ist sehr schön zu lesen, flüssig und schnörkellos. Einzig die familiären Verwicklungen waren mir manchmal etwas zu viel, da konnte ich teilweise nicht mehr ganz folgen. Im Großen und Ganzen aber wieder ein gelungener Krimi aus Christiane Dieckerhoffs Feder!
Das Cover wirkt fast romantisch, die Landschaft scheint authentisch, das gefällt mir. Der Titel „Spreewaldrache“ passt zum Inhalt des Buches und reiht sich nahtlos in die Spreewaldreihe ein.