Rezension

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Tödliche Wahrheit

Die Bestimmung 02 - Tödliche Wahrheit - Veronica Roth

Die Bestimmung 02 - Tödliche Wahrheit
von Veronica Roth

Bewertet mit 4 Sternen

**ACHTUNG SPOILER**
**Wer den 1. Teil noch nicht gelesen hat, das aber noch tun will, sollte nicht weiterlesen!**

Zum Inhalt muss man ja wohl nicht viel sagen. Man sollte unbedingt den ersten Teil der Trilogie gelesen haben, um das Geschehen verfolgen zu können. Die Handlung setzt nahtlos an der Stelle ein, wo sie im letzten Band endete, nämlich im Zug, mit dem Tris, Tobias, Marcus, Peter und Caleb fliehen.

Die Liebesgeschichte nimmt in diesem Band einen größeren Raum ein als im ersten, aber das war ja zu erwarten. Es ist schön, dass es überhaupt nicht kitschig wirkt. Die Beziehung von Tris und Tobias wird auf eine harte Probe gestellt, da jeder seine Geheimnisse vor dem anderen hat und sich die beiden in Sachen Dickkopf ebenbürtig sind.

Ansonsten gibt es wieder viele Kämpfe, die spannend, aber auch sehr brutal und oft sinnlos sind. Tris bringt sich in eine gefährliche Situation nach der anderen. Probleme bereitet ihr ihr Gewissen. Sie kommt einfach nicht darüber hinweg, dass sie ihren Freund Will erschossen hat. Immer wieder macht ihr das zu schaffen. Das lässt sie zwar sympathischer erscheinen, auf Dauer hat es mich aber auch ein bisschen genervt, denn spätestens bei der dritten Erwähnung hatte ich es ja kapiert, es hätten keine zehn oder noch mehr sein müssen.

Der Leser wird ganz nah an der Protagonistin Tris durch das Buch geführt. Fast hat man den Eindruck, als ob man in ihrem Körper stecken würde. In der Ich-Form im Präsens beschreibt Tris ihre Handlungen, aber auch ihre Wahrnehmungen, Gedanken und Gefühle sehr detailliert. Dadurch wird man direkt in die Geschichte hineingesogen.

Das Erzähltempo ist hoch, die Spannung hält sich von der ersten bis zur letzten Seite auf einem hohen Niveau. So manche Figur sorgt für eine überraschende Wendung, indem sich ihr Verhalten plötzlich um 180 Grad dreht, was aber einigermaßen plausibel erklärt wird.

Das Buch endet natürlich wieder mit einem Cliffhanger, aber wenigstens wurde noch halbwegs geklärt, wie diese ungewöhnliche Gesellschaftsform entstand. Auch über die Fraktionen, die Fraktionslosen und die Unbestimmten konnte man in diesem Buch einiges erfahren.