Rezension

Tödlicher Junggesellenabend

Blutiger Abschied -

Blutiger Abschied
von Eva Ehley

Bewertet mit 4 Sternen

 Die Krimiserie um die Sylter Kommissare Silja Blanck, Bastian Kreuzer und Sven Winterberg ist bisher an mir vorbeigeschrammt - mit "Böser Abchied" habe ich jetzt den bereits neunten Band der Reihe von Eva Ehley gelesen. Macht aber nichts - auch ohne die Vorgeschichte und die Beziehungen der Protagonisten zueinander genauer zu kennen, bin ich gut in dieses bereits entwickelte Geflecht hineingekommen. Der spannende Plot und viel Inselatmosphäre haben dann auch für spannende Unterhaltung und Kopfkino von Kliff, Dünen und Watt gesorgt.

Ein Junggesellenabend in lauer Sommernacht gerät gründlich daneben. Erst geht die Stimmung den Bach herunter, weil die alten Schulfreunde nicht gerade Freunde fürs Leben geblieben sind. Dann wird aus einer Polizeiwaffe geschossen, es gibt einen Toten und einen Vermissten.   Sven Winterberg, der an dem Junggesellenabend teilgenommen hat, gerät plötzlich selbst unter Verdacht. Was ist geschehen in der Nacht, an die die Beteiligten nach reichlich Alkoholkonsum nur noch unklare Erinnerungen haben - oder dies zumindest behaupten?

Eingeschoben in den Erzählfluss sind immer wieder innere Monologe eines Menschen zwischen Leben und Tod und die Autorin schafft es so, lange Zeit die Spannung aufrechtzuerhalten: Wer redet hier, ist es der Tote, ist es der Vermisste, gibt es Rettung oder ist dies das Ende?

Die Ermittlungen, die auch einen Kollegen betreffen, sind für Silja Blanck und Bastian Kreuzer alles andere als Routine. Können sie hier überhaupt objektiv ihrer Arbeit nachgehen, oder sind sie persönlich involviert. Gut gefallen hat mir der herbe Charme der Staatsanwältin, die an einer Stelle auf ganz besondere Art in die Ermittlungen eingreift.  Mit verschiedenen Spuren, die auf ganz unterschiedliche Motive und Täter hinweisen, schafft es die Autorin, das Rätselraten andauern zu lassen. Das war bestimmt nicht das letzte Buch von Eva Ehley, dass ich gelesen habe.