Rezension

Tödliches Geheimnis

Waldeskälte -

Waldeskälte
von Martin Krüger

Bewertet mit 4 Sternen

Das Cover eines düsteren Waldes mit dem Titel „Waldeskälte“ passt sehr gut zur Handlung dessen fiktiver Ort in den Schweizer Bergen liegen soll. Ausser dem stimmigen Beginn in Zürich hätte sich diese Geschichte jedoch genauso gut in Österreich zutragen können. Als Schweizerin war ich enttäuscht in dem im strickten Hochdeutsch verfassten Thriller keine typisch schweizerischen Wörter gelesen zu haben was die Authenzität deutlich schmälerte. Dennoch hat mich das Buch auf über 400 Seiten gut unterhalten. Mir gefielen die recht kurzen Kapitel und die gut überschaubare Geschichte. 

Die Protagonistin Valeria Ravelli verliess als Teenager ihr Heimatdorf Eigerstal und lies alles hinter sich, nachdem ihre beiden besten Freundinnen getötet wurden und sie selbst in jener verhängnisvollen Nacht mit Mühe und Not dem eiskalten Wald und dem Täter entkam. Traumatisiert konnte sie sich an nichts genaueres erinnern und erst als 21 Jahre später erneut ein Mädchen spurlos verschwindet kehrt sie zurück. Als erwachsene Frau und inzwischen  erfolgreiche Sonderermittlerin bei Interpol weiss sie, sie  muss sich der Vergangenheit stellen um das vermisste Mädchen zu retten, doch der dichte Gedankennebel in ihr löst sich nur zaghaft und schleichend bis es zum dramatischen Show-down kommt. 

Die gut konstruierte Geschichte ist gut aufgebaut allerdings stellenweise zu sehr an den Haaren herbei gezogen. Die Kriminalistik im Gelesenen gefiel mir sehr gut, allerdings waren die Thriller-Elemente zu unglaubwürdig  für mich. Ravellis Gedanken in kursivem Buchdruck ist einfach zu ängstlich und paranoid für eine angeblich top ausgebildete Sonderermittlerin von Interpol und sie machte mir teils zu folgenschwerer Fehler. Trotz guter Unterhaltung habe ich mich entschieden dem Buch wegen der Unglaubhaftigkeit einen Stern Abzug von der vollen Punktezahl zu geben. Eine klare Kaufempfehlung gebe ich allerdings allen Lesern die Thriller lieben und es mit der Realität nicht allzu ernst nehmen.