Rezension

Tödliches Klausentreiben

Klausentod - Nicki Fleischer

Klausentod
von Nicki Fleischer

Bewertet mit 5 Sternen

In „Klausentod“ werden die Oberstdorfer bei ihrem alljährlichen Klausentreiben mit einer Leiche konfrontiert und müssen versuchen, sich mit der Kemptener Kripo zu vertragen, um den Mörder dingfest zu machen.

Die vorangegangenen Romane über den Polizeihauptkommissar (PHK) Egi Huber kannte ich noch nicht, aber ich bin trotzdem ohne Probleme in die Geschichte gekommen und die Oberstdorfer sind mir schon nach wenigen Sätzen total ans Herz gewachsen. Schon das Cover ist mir sofort ins Auge gestochen und es passt einfach perfekt zum Roman: Die Autorin versteht es, die urige Gegend mit ihren charmanten Bewohnern zum Leben zu erwecken, unter anderem auch durch den netten Dialekt der Allgäuer und auch dadurch, dass der lokale Brauch des Klausentreibens zur Grundlage der Geschichte wurde. Nett, dass auch der auf dem Cover abgebildete Hund einen Gastauftritt hat; ich mag es, wenn man die Elemente auf dem Cover im Roman wiederentdeckt.

Die Protagonisten sind alle etwas speziell, aber äußerst liebenswert. Gerade Egi, der immer bemüht ist „seine“ Oberstdorfer vor der Kripo zu schützen, ist einfach nur sympathisch! Unterstützung bekommt er durch seine Uroma Bruni, die schon recht betagt aber geistig noch sehr rege ist. Ihre erklärenden Skizzen, die im Roman auch abgebildet sind, sind super niedlich und haben mich sehr zum Lachen gebracht. Aber auch die Kemptener Kripokollegen fand ich sympathisch; sie sind herrlich genervt von den Oberstdorfern und halten sie für ein wenig beschränkt. Das führt zu einer Konkurrenzsituation zwischen den Oberstdorfern und den Kollegen von der Kripo, die zu vielen amüsanten Situationen führt!

Besonders gut hat mir auch der äußerst charmante Humor der Autorin gefallen; vieles wurde mit einem Augenzwinkern erzählt und ich habe mehrfach herzlich gelacht. Dazu haben auch so amüsante Bezeichnungen wie „Achtzig-Kilo-Kompakteinheit“ beigetragen!

Die Story fand ich spannend und glaubwürdig und ich muss gestehen, dass ich den Täter nicht verdächtigt hatte. Am Ende kommt es zu einem Showdown, der einfach nur köstlich ist und wahnsinnig gut zum Rest des Romans passt.

Ich hatte schon lange nicht mehr so viel Vergnügen beim Lesen eines Romans; ich war total traurig, als er ausgelesen war. Ein bisschen hat mich der Charakter des Romans an die Serie „Der Bulle von Tölz“ erinnert; die hab ich auch immer wahnsinnig gern geschaut.

Ein absolutes Kompliment an die Autorin für diesen wundervollen Roman mit diesen liebenswerten Personen – auch für mich als Norddeutsche… ;-)

Bei der Fortsetzung bin ich unbedingt dabei!