Rezension

Toll, aber zuviel Kämpfe für mich

Die Seiten der Welt - Nachtland
von Kai Meyer

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt: 
Einige Monate sind seit den letzten Ereignissen in Libropolis vergangen und die Exlibri haben sich mit Furia und ihren Freunden vom Widerstand in die Cotswolds, in die Residenz der Faerfax zurückgezogen.
Dort wird Furia von Summerbelle trainiert und Furias bibliomantischen Kräfte wachsen. Furia und ein Teil des Widerstands machen sich auf die Suche nach dem Zentrum der Macht und stoßen dabei auf ein großes Geheimnis.

Meine Meinung:
So neugierig ich auf dieses Buch war, so schwierig fällt es mir jetzt es zu bewerten.
Wo ich im ersten Teil noch fasziniert war von einer Art Märchenwelt in der auch das Böse herrschte, so ging es in diesem Teil überwiegend um Kämpfe und Flucht.
Wieso ich aber trotzdem 4/5 gebe ist schnell erklärt: Kai Meyer hat auch hier sprachlich wieder ein "bibliomantisches Meisterwerk" erschaffen.
Als Siebenstern der realen Welt hat er Furia reifen lassen und sie noch interessanter beschrieben als bisher.
Ich bin nicht nur ein Coverfetischist, denn ich gestehe, dass mich auch der Geruch von Büchern interessiert. Wer einmal an Büchern gerochen hat, der weiß dass sie alle möglichen Gerüche tragen können von modrig-feucht über Eiergestank bis hin zu frischem Holzduft.
Der Autor beschreibt den Geruch den Furia mittlerweile angenommen hat und automatisch rieche ich den Leim und die Druckerschwärze nach der Furia riecht.
Kai Meyer hat mich die Buchseiten von Isis hören lassen, wenn sie ihren Brustkorb öffnet und ihr Seitenherz spaltet. Er lässt mich in eine Welt voller Bücher und fantastischer Wesen tauchen und zaubert Gerüche und Geräusche die diese Welt perfekt machen und schon fast realistisch werden lassen.
Nachtland besteht aus vier Teilen und einem Nachspiel.
Die Kinder begeben sich erst ins Ghetto von Libropolis und kämpfen dort gegen die Anhänger eines Untergrundbosses und später kämpfen sie gegen die drei Häuser.
Was im letzten Teil die Leselampe, Origami, der Lesesessel usw. war, waren in diesem Teil die Bookboards (ich will auch eins!), die hirudo librorum und die Tintlinge.
An Charakteren kamen einige neu hinzu, wobei ich vor allem Patience, einen Exlibro aus "Feuersturm der Leidenschaft", als besonders liebenswert empfand. Ein Bär von einem Mann, der optisch sofort Eindruck schindet, aber von Herzen gut ist.
Auch Tote gibt es im zweiten Teil von Die Seiten der Welt wieder einige.
Im Großen und Ganzen hat mich das Buch also wieder einmal begeistern können, aber die ganzen Kämpfe haben sich teilweise so hingezogen, dass es mir persönlich etwas zu viel wurde.
Trotzdem warte ich nun gespannt auf den nächsten Teil und frage mich, ob es dort zu einem finalen Kampf kommen wird.

Fazit: 
Nicht jeder ist das, wofür er sich ausgibt. Nicht alles ist das, was es scheint und am Ende gibt es ein Wiedersehen mit einem alten Bekannten. Ein Buch voller magischer Düfte, Wesen und Erlebnisse in dem meiner Meinung nach zuviel gekämpft wird.

Kommentare

fuepsel kommentierte am 15. Juli 2015 um 13:32

Das mit den vielen Kämpfen hat mich auch gestört, ansonsten finde ich es ebenfalls gelungen. Du hast mit deiner Rezi genau meine Meinung getroffen! :-)

Bücherfee kommentierte am 15. Juli 2015 um 13:36

Es tat mir Leid diesem tollen Buch nur 4/5 zu geben, denn sprachlich und Ideenmäßig ist das Buch der Wahnsinn.

Im nächsten Teil muss ja auch noch ganz schön gekämpft werden, aber ich bin trotzdem neugierig :)