Rezension

toll für andere, ganz okay für mich

Die Analphabetin, die rechnen konnte - Jonas Jonasson

Die Analphabetin, die rechnen konnte
von Jonas Jonasson

"Die Analphabetin die rechnen konnte" ist das zweite Buch des Autors Jonas Jonasson, der mit "dem Hundertjährigen" schon einen Weltbestseller geschrieben hat.
Die Analphabetin ist eine junge Afrikanerin mit dem Namen Nombeko, die zwar - wie der Name Analphabetin erklärt - nicht lesen und schreiben kann, aber sie kann rechnen. Und das nicht nur etwas, sondern sie ist nahezu ein Genie, weshalb auch die Mächtigen der Welt sich auf Verhandlungen mit ihr einlassen.
Doch auch jemandem wie Nombeko begegnet irgendwann irgendwo mal die große Liebe - und schnell nimmt das Drama seinen Lauf.

Der Hundertjährige hat mir ja nicht so überragend gefallen. Die Analphabetin war gleich... und doch ganz anders.
Ich bewundere nach wie vor die Fähigkeit des Autors, komplett absurde Gegebenheiten real erscheinen zu lassen. Man liest diese total abstrakte Geschichte die weder Hand noch Fuß haben kann, hält sie in diesem Moment aber total für wahr. Man ist sich bewusst, dass das ganze gar nicht sein kann, und glaubt in diesem Moment trotzdem dass das selbstverständlich total schlüssig ist und gar nicht anders sein kann. Ja, man zweifelt sogar schon am eigenen Verstand.

Am Witz und Humor des Buches hat sich allerdings nichts geändert. Jonasson hat immernoch einen extrem rasanten Schreibstil, was nicht unbedingt schlecht ist. Kombiniert man einen rasanten Stil aber mit ein paar Längen, dann kommt beim Leser unter Umständen eine ganz schöne Verwirrung auf. Da bewegt er sich auf einem schmalen Grad.

Der Form des sarkastischen Humors kann ich in solch einer Geschichte aber leider noch immer nichts abgewinnen. Es ist für mich etwas fehl am Platz, aber da denke ich lag es eher an mir, als am Autor.

Ich finde dass die Analphabetin ein Buch ist, was man wirklich mögen muss. Ich kann nicht sagen, dass ich es schlecht fand. Ich mag diese Art, mit der er mich fesselt. Ich mochte Nombeko, sie erschien so ehrlich. Der Stil und die Schreibweise haben sich den Gegebenheiten angepasst, waren auf ihr niedriges Bildungsniveau angepasst, so dass man sich gleich viel besser in die Person hineinversetzen konnte.

Das Cover ist ähnlich wie beim Hundertjährigen recht schlicht und dennoch in einer auffälligen Farbe gestaltet, was einen hohen Wiedererkennungswert, betreffend den Autor, hat.

Das Buch bekommt von mir 4 Sterne und ich denke, wenn man den Autor und seinen Stil mag, dann ist das wirklich ein must-read!

 

Kommentare

Janine2610 kommentierte am 11. Februar 2014 um 18:40

Ich habe sowohl Den Hundertjährigen, als auch Die Analphabetin noch auf meinem SuB liegen, lese mir jedoch jetzt schon gerne hin und wieder Rezensionen zu diesen Büchern durch - einfach um zu erfahren, wie es anderen gefallen hat, und was ich so in etwa erwarten kann. ;-)