Rezension

toll geschrieben und kurzweilig

Herzfischen
von Britta Sabbag Maite Kelly

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt:

Josy ist ein ehemaliger Kinderstar und sie kommt im Alltag nicht wirklich zurecht. Deshalb flüchtet sie in Chaträume wo sie anonym Männer kennenlernen kann. Diese Männer lassen ihr auch gelegentlich Geschenke zukommen. Als das Cafe ihres Patenonkels Hugo vor dem Ruin steht, kommt ihr eine nicht ganz legale Idee. Flirtwillige Männer aus dem Netz fischen und diese Fische dann ausnehmen. Doch einer der Fische engagiert eine Online-Security-Agentur und so hat Josy bald den ehrgeizigen Simon auf den Fersen. Doch als beide ihre Köder auswerfen scheint es so als landeten gleich zwei Herzen im Netz……

Rezension:

Das Buch wird aus zwei Perspektiven erzählt. Einmal aus Josefines Sicht und einmal aus der von Simon. Man weiß aber sofort wer gerade der Ich-Erzähler ist, da die Kapitel entsprechend beschriftet sind. Der Einstieg in das Buch ist mir total leicht gefallen und ich habe sofort mit Josy mitfühlen können. Alleine die Vorstellung mal total berühmt gewesen zu sein und dann plötzlich vor dem nichts zu stehen ist echt beklemmend und gruselig. Josy versucht zwar über die Agentin eine neue Rolle zu bekommen, doch die erwachsene Jojo möchte niemand sehen außer vielleicht in einschlägigen Shows wie “Weibertausch”. Doch dafür ist sich Josy zu schade und das finde ich auch sehr nachvollziehbar. So ist mir die herzensgute, wenn auch etwas schusselige Josy gleich ans Herz gewachsen und auch die Tatsache, dass sie ihrem Patenonkel im Cafe hilft, machte sie nur sympathischer für mich.

Das kleine Cafe von ihrem Patenonkel ist allerdings in großer Gefahr, weil offene Rechnungen nicht gezahlt wurden und Josy ist bereit alles zu tun um ihren Patenonkel zu retten. Sie glaubt, dass ihr niemand auf die Schliche kommen kann, wenn sie die Fische ausnimmt. Immerhin hat sie ja vorher schon von einigen Geschenken profitiert und sie glaubt, dass der Baron zum Beispiel das Geld für Josys Anreise nicht vermissen würde, da er eh genug hat. Doch genau dieser Baron hat Angst um seinen Ruf und engagiert Simon.

Die Idee zum Buch fand ich sehr spannend und auch, dass es hier weder gut noch böse gibt, macht den Roman umso ansprechender. Ich konnte die Beweggründe von Josy zum Beispiel gut nachvollziehen und auch, wenn ihre Idee etwas zu unüberlegt und naiv war so sah sie doch zunächst keinen anderen Ausweg aus der Situation. Und was ist ein Mensch bereit für diejenigen zu tun, die ihm am Herzen liegen?

Auch die Liebe und der Humor kommen hier nicht zu kurz. So brachten mich einige der Wortgefechte zwischen Simon und Josy immer wieder zum Lachen und auch die Chats mit Josys “Fischen” waren sehr amüsant zu lesen.

Fazit:

Ein toll geschriebener, kurzweiliger und humorvoller Roman ist den beiden Autorinnen hier gelungen. Ich kann ihn euch definitiv empfehlen.