Rezension

Toll geschriebene Geschichte mit wenig Plot

Seven Nights - Paris - Jeanette Grey

Seven Nights - Paris
von Jeanette Grey

Bewertet mit 3.5 Sternen

Bei diesem Buch bin ich tatsächlich einmal dem Cover verfallen. Der angenehme Rosa-Ton gepaart mit der roten Schrift und den sehr schlichten Formen ist genau mein Stil. Dass der Nachfolgeroman (Seven Nights - New York) genauso designt ist, allerdings in blau, macht die Sache nur noch besser. Der Klappentext wiederum verspricht eine typische, wenig aufregende Liebesgeschichte, wie man sie in vielen Erotikromanen findet.

 

Ein starker Schreibstil

Eine Stärke dieses Buches ist definitiv der Schreibstil. Zur Abwechslung haben wir es hier nicht mit einer Ich-Perspektive zu tun, womit ich schon halb gewonnen bin. Dass die Autorin mit ihrem Stil zudem so leicht abwechselnd romantische oder erotische Stimmung erzeugen kann, hat mich endgültig überzeugt. Kate ist Künstlerin und so verbringen wir in Paris viel Zeit an Orten, die für Künstler inspirierend sind. Als Leser wird man direkt in diese Atmosphäre hinein gezogen, man ist ebenso voller Staunen und Bewunderung wie Kate. Während der Sexszenen wiederum zerfließt man förmlich vor Verlangen. Von den vielen erotischen Romanen, die ich dieses Jahr schon gelesen habe, ist dieser durch den Stil wirklich ein positiver Vertreter des Genres.

 

Leider zu wenig Plot

Auf der negativen Seite steht für mich, dass sehr wenig passiert. Gewiss, die Geschichte ist darauf ausgelegt, dass zwei Menschen sich an sieben Tagen kennenlernen und natürlich steht die Erotik im Mittelpunkt. Beide sind von Gespenstern ihrer Vergangenheit gefangen, wodurch sie sich nur schwer wirklich aufeinander einlassen können. Sowohl Kate als auch Rylan sind durchaus realistische Charaktere, aber ich fand mich zwischendurch doch immer wieder an einem Punkt, wo ich mir dachte: Ist gut, ich habe es verstanden, ihr hattet es schwer. Der einzige echte Plot hier besteht daraus, dass sie einander helfen, ihre Vergangenheit zu überwinden. Oder eben auch nicht. Wir kehren immer wieder zu denselben Gedanken und Gefühlen zurück, so dass wenig tatsächliche Charakterentwicklung stattfindet. So schön geschrieben die Geschichte auch ist, der Plot ist etwas dünn. Andererseits erwartet uns noch ein Nachfolgeband, in dem die Entwicklung zwischen Kate und Rylan weiter verfolgt wird. Vielleicht passiert da mehr.

 

Fazit:

Der Erotikroman "Seven Nights - Paris" von Jeanette Grey kann sich deutlich von der Masse an erotischen Liebesromanen abheben. Der Schreibstil ist ebenso locker wie einnehmend, die Atmosphäre von Paris lebensecht eingefangen und die Gefühle beider Hauptcharaktere sind authentisch und nachvollziehbar beschrieben. An Plot hat dieses Buch leider nicht allzu viel zu bieten, auch wenn die Geschichte durchaus interessant ist. Eigentlich ist die Schwäche des Plots in meinen Augen zu groß, als dass ich eine gute Bewertung abgeben könnte, doch da mich der Schreibstil (und die Übersetzung des Stils) so überzeugt hat, wäre auch eine mittelmäßige Bewertung unangebracht. Für Fans des Genres ist dieses Buch definitiv ein Muss!