Rezension

Tolle Ansätze, aber insgesamt nicht überzeugend

Das verlorene Königreich (Die Magie der Königreiche 1) - Valeria Bell

Das verlorene Königreich (Die Magie der Königreiche 1)
von Valeria Bell

Bewertet mit 2 Sternen

Das verlorene Königreich – Die Magie der Königreiche 1 von Valeria Bell

erschienen bei Impress

 

Zum Inhalt

 

**Wenn du vergisst, dass du einst eine Königin warst…**
Skyler ist als frühe Vollwaise die jüngste Herrscherin des mächtigen Königreichs Andonia. Doch von ihrem Land ist nur noch ein Schatten übrig. Dunkle Dämonen haben das Gebiet übernommen und die junge Königin selbst soll in naher Zukunft genau den Magier heiraten, der das Unheil über ihr Land gebracht hat. Um ihr Volk vor der grausamen Zukunft zu bewahren, flieht Skyler über die Dächer ihres Schlosses in die Freiheit, nur um durch einen unbedachten Schritt in die Tiefe zu stürzen. Als sie wieder zu sich kommt, ist ihr Gedächtnis ausgelöscht, aber ihr Schicksal lässt nicht lange auf sich warten. Bald darauf wird auch ihre Ziehschwester von den Dämonen eingeholt und Skylers Instinkt befiehlt ihr zu handeln. Doch dabei kann ihr nur einer helfen: der geheimnisvolle und viel zu attraktive Waldläufer William…

(Quelle: Verlag)

 

Zum Buch

 

Die Story wird in der personalen Erzählform geschildert, was ich toll fand. Bereits im ersten Kapitel wird ein großer Teil des Klappentextes „abgearbeitet“, was mich hoffen ließ, dass die Story ordentlich Tempo erhält. Das zweite Kapitel spielt bereits ein halbes Jahr nach Skylers Unfall.

Der Leser trifft in diesem Buch auf die Neunzehnjährige, die ihre komplette Herkunft vergessen hat. Sie lebt nach ihrem Unfall bei einer Ziehfamilie, die sich rührend um sie kümmert. Skyler hat vor allem die kleine Leandra ins Herz geschlossen und würde alles für sie tun. Ihren besten Freund Nick stößt sie mehrfach ziemlich rüde vor den Kopf, was ich unnötig und herzlos fand. Skyler ist manchmal etwas tollpatschig und stolpert gerne mal über die ein oder andere Baumwurzel… Dies machte sie mir eigentlich ein bisschen sympathischer.

Über die Figuren kann ich ansonsten leider nicht viel mehr sagen, da sie mir nicht detailliert genug gezeichnet wurden. William bleibt eher der Geheimnisvolle, aber ein klares Bild hatte ich auch von ihm nicht richtig vor Augen. Fand ich sehr schade, denn so konnte ich mich schlecht in die Geschichte hineinversetzen.

Skylers überschwängliche Zuneigung nach kürzester Zeit zu William empfand ich ebenso aufgesetzt wie die sofortige Vertrautheit zwischen einer späteren Magd (oder war es eine Zofe?) von Sky. Leider wurde die Stellung dieser Frau nicht genau erläutert.

Während Skys Reise habe ich mich oft gefragt, was denn nun eigentlich das Ziel sein soll. Worum geht´s genau? Ich habe total den Faden verloren und wurde eher mit Kleidern, Frisuren und einer enormen Pferdeliebe abgespeist. Zum Ende des Buches schließt sich zwar wieder der Kreis, aber das kam mir entschieden zu spät! Ein kleiner Lichtblick war die Eule Zodiac, die wenigstens noch mit ihrem Witz und besonderem Charme meine Lesezeit erträglicher machen konnte.

 

Valeria Bell konnte mich mit ihrem Debüt leider so gar nicht überzeugen. Ihren Schreibstil fand ich klasse, denn sie verwendet eine richtig schöne Sprache, die sehr gut zur Geschichte passt. Allerdings fügte sich in diesen zeitlichen Bezug das Wort „Klamotten“ eher weniger ein… Die Charaktere hatten für mich keinerlei Gesicht und Tiefe. Die zarten Liebesbande fand ich schön und nicht zu dominierend. Protagonistin Skyler macht sich sehr viele Gedanken und setzt teilweise zu langatmigen Analysen an, was mir zu viel des Guten war. Die Magie und seltsamen Kreaturen gerieten viel zu sehr ins Hintertreffen, was sich im nächsten Teil ja noch positiv ändern mag. Für Band 2 ist auf jeden Fall Potenzial vorhanden. Mir persönlich fehlte das klare Ziel vor Augen, ich wusste stellenweise gar nicht mehr, worum es eigentlich ging. Es gibt viele gute Ansätze in der Story, aber jeder wurde nur angerissen und teilweise nicht genügend verfolgt. So ergaben sich für mich kleinere Ungereimtheiten und lose Enden, die einfach nur nervten. Mir fehlte in Das verlorene Königreich ganz deutlich der entscheidende Funke, so dass ich nur 2 von 5 möglichen schwarzen Katzen vergeben kann.

 

 

Zum Autor

 

Valeria Bell wurde 1994 in einer Stadt inmitten des Ruhrgebiets geboren. 2014 machte sie ihr Abitur und begann direkt danach mit ihrer Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin. 2015 findet sie ihre Passion zwischen Seiten und Tinte und eröffnet ihren Blog, in dem sie über die Welt der Bücher schreibt. Außerdem näht sie gerne passend zu ihren Lieblingsbüchern Cosplays, um sie dann auf Buchmessen zu tragen.

 

ab 14 Jahren

244 Seiten

ISBN 978-3-646-60398-9

Preis: 3,99 Euro

 

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

 

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!