Rezension

Tolle Atmosphäre doch leider konnten mich die Charaktere nicht überzeugen

Stigmata - Beatrix Gurian

Stigmata
von Beatrix Gurian

„Stigmata – Nichts bleibt verborgen“ hat eine düstere und bedrückende Atmosphäre. Die Rückblenden von Emmas Mutter, genauso wie die Fotos haben mir am besten gefallen. Leider wurde ich mit den Charakteren nicht warm, was mir ein wenig den Lesespass genommen hat. Aber das ist reine Geschmackssache.

Inhalt:
Emma ist tieftraurig. Ihre Mutter ist tot, sie hatte einen Unfall. Seitdem verbringt Emma ihre Tage im Bett. Doch als es an der Tür klingelt und sie ein Päckchen bekommt, erwacht sie wieder zum Leben. Sie bekommt eine Einladung in ein Jugendcamp, wo sie alle Antworten zum tot ihrer Mutter bekommen soll. Denn war es wirklich ein Unfall?

Meine Meinung: 
Von Anfang an wirft uns Beatrix Gurian ins Geschehen. Wir erleben eine traurige und auch wütende Emma. Bevor ihre Mutter in gestorben ist, haben die beiden sich gestritten. Es tut ihr zwar unendlich leid aber irgendwie wurde ich das Gefühl nicht los, als wenn Emma keine wirkliche Bindung zu ihrer Mutter hatte. Sie haben sich oft gestritten und hier kam mir Emma sehr gefühllos vor. Vielleicht habe ich das aber auch nur so empfunden, weil das Verhältnis zu meiner Mutter so perfekt ist. Klar streitet man sich aber so extrem? 

"Stigmata" ist aus der Ich-Perspektive von Emma geschrieben aber einen richtigen Draht habe ich nicht zu ihr gefunden. Daher konnte ich auch nicht die Gefühle, die Emma durchlebt hat, wirklich mitfühlen. Nachdem Emma im Jugendcamp ist, will sie unbedingt erfahren, was mit ihrer Mutter passiert ist. Das wollte ich als Leser natürlich auch. In diesem Schloss, wo die Jugendlichen sind, schafft es Beatrix Gurian eine bedrückende und düstere Stimmung rüberzubringen. So fühlte ich mich von Anfang an unbehaglich an diesem Ort. Von den anderen Charakteren erfahren wir meiner Meinung nach etwas zu wenig und auch mit ihnen wurde ich nicht richtig warm. Ich hätte wohl auch viel mehr hinterfragt und einiges nicht so hingenommen, wie das, was dort alles so passiert. 

Besonders interessant und spannend fand ich die Rückblicke. Dort erfährt man so einiges über das Leben von Emmas Mutter. Diese haben mich sehr berührt und auch ein wenig aufgewühlt. Genauso gut gelungen fand ich die abgebildeten Fotos im Buch. Diese sind düster und passen sehr gut zur Stimmung. 
Leider fehlte mir bis auf die Rückblenden die Spannung insgesamt, da hätte ich mir wohl mehr gewünscht. Die düstere Atmosphäre kam zwar sehr gut bei mir an, jedoch fehlte der Gewisse "Kick".

Zum Schluss wurde es immer spannender, und obwohl ich so langsam was geahnt habe (was aber wirklich spät der Fall war), konnte mich dieser überzeugen. Es ergab alles langsam einen Sinn, auch wenn das dann sehr plötzlich passiert ist.

Fazit: 
„Stigmata – Nichts bleibt verborgen“ hat eine düstere und bedrückende Atmosphäre. Die Rückblenden von Emmas Mutter, genauso wie die Fotos haben mir am besten gefallen. Leider wurde ich mit den Charakteren nicht warm, was mir ein wenig den Lesespass genommen hat. Aber das ist reine Geschmackssache.