Rezension

Tolle Drachen, die mich jedoch nicht ganz überzeugen konnten

Serafina 01 - Das Königreich der Drachen - Rachel Hartman

Serafina 01 - Das Königreich der Drachen
von Rachel Hartman

Es wird vielleicht viele Leute geben, die das Buch wirklich mögen, aber mein meinen Geschmack hat es nicht getroffen. Für mich war es unter dem Strich nur interessant durch Serafina und ihre Gedanken, der Rest des Buches ist eher an mir vorbeigezogen ohne viel zu hinterlassen. Aber ich bin mir sicher, dass einigen das Buch gefallen könnte, wenn sie Drachen mögen und sich voll und ganz auf die Geschichte einlassen können, weil sie ihnen gefällt und weil sie mehr damit anfangen können als ich.

Als ich mit dem Buch angefangen habe, hatte für mich die erste Seite für mich den totalen wow-Effekt, denn schon da hatte ich Gänsehaut und war total begeistert von der Denkweise. Ich wollte unbedingt erfahren wer Serafina ist, was ihre Geschichte zu bieten hat und vor allem wollte ich wissen was sie ist, wenn sie doch kein Drache sein kann. Doch im Gegensatz dazu waren die nächsten 50 Seiten ein totaler Absturz.
Das Buch war kein Reinfall, aber so richtig überzeugen konnte mich das Buch nach dem Prolog nicht mehr. Was vor allem daran lag, dass ich etwas anderes erwartet habe, denn zu Anfang war Serafina nur auf ihren Beruf als Gehilfen des obersten Komponisten/ Musiker fixiert. Und Bücher über Musik sind nicht gerade meine Welt, zumindest ist mir noch kein tolles Buch untergekommen.
Außerdem hatte ich am Anfang so meine Probleme mit den vielen Fremdwörtern (für den Fall, dass es bei jemanden auf dem SuB liegt: Schaut doch mal ganz hinten ins Buch rein, denn dort gibt es tatsächlich ein Glossar und wer kommt schon auf die Idee, dass es in einem Jugendbuch ein Glossar gibt), aber im Nachhinein waren nicht einmal diese Fremdwörter das tragende Probleme, denn für einige der unbekannten Wörter gab es auch noch Synonyme, was mich stellenweise total aus dem Konzept gebracht hat.
Außerdem waren zwar die Geschehnisse und die handelnden Personen gut miteinander verknüpft und durchdacht, aber trotzdem fehlte mir an der Handlung die Überzeugungskraft und auch die Liebesgeschichte konnte diesen Eindruck nicht mehr kippen, da sie nur eine Nebenrolle spielte.

Dafür haben die Charakter aber einiges wieder gut gemacht, was nicht heißen soll, dass sie einfach waren. Es war eher die Denkweise der Protagonistin, die mich trotz allem dazu gebracht hat das Buch weiter zu lesen.
Wie ihr sicher gemerkt habt, ist Serafina kein normaler Mensch, und das wirkt sich auch auf ihre außergewöhnliche Denkweise aus, was mich an die liebe Katniss erinnert, die bei mir vor allem durch ihr Auffassungsvermögen gepunktet hat. Doch bei Serafina war das noch einmal ein ganz andere Situation, denn bei ihr war nicht die extreme Auffassungsvermögen das ausschlaggebende.
Ich will nicht zu viel verraten, aber am meisten hat mir der Garten des Grotesken gefallen, dessen Bewohner Serafina jeden Abend pflegt. Obwohl viele Menschen sie für diesen Garten wohl in die Klapsmühle stecken würden.
Das Mädchen fällt aber auch durch ihre Vision aus der Reihe, die ziemlich real und authentisch dargestellt wurden. Vor allem war es aber die Vision, die mir ins Auge stach, in der die Liebe des Menschen aus der Sicht von Drachen dargestellt wurde. Und wenn ich richtig nachdenke, dann stimmt es sogar, dass Menschen viele Vergleiche machen um Liebe zu erklären, was mir so direkt noch nie aufgefallen ist.
Doch dagegen fand ich, dass viele anderen Menschen und Drachen zu blass dargestellt wurden oder zu undurchschaubar und zu unverständlich. Das heißt, schlau wurde ich nur aus Serafina.
Aber neben Serafina, den Menschen und den Drachen, gibt es noch andere Kreaturen, wie die Quigutl, die mich eine komische Art und Weise an Gollum von Herr der Ringe erinnern. Mit ihren komischen Figuren, die sie selber herstellen und ihrer Art, wie sie überall umherkriechen. Und trotzdem waren sie ziemlich interessant und ich hoffe, dass sie im nächsten Teil eine größere Rolle spielen werden.

 

Fazit:

Naja abgesehen von der Tatsache, dass Übersetzer meinen, sie müssen alles übersetzen, sogar Namen, war ich von Anfang an sehr gespannt auf das Buch. Vor allem, da Drachen für mich schon immer faszinierende Wesen waren. Wobei ich beschämt sagen muss, dass ich so weit ich weiß, vor Serafina noch kein Drachenbuch gelesen habe.
Aber leider hat sich das Buch in die Länge gezogen und ich hatte nie groß das Bedürfnis weiter zu lesen. Immer wieder brach in der Mitte ab und nur wenige Kapitel haben mich wirklich bewegt, obwohl Serafina eine Protagonisten ist, die mich stellenweise total überzeugt hat. Auch die Handlung war mir oft zu unschlüssig, so dass ich sie nicht immer nachvollziehen konnte.
Eines der Dinge, die mir auch sehr aufgefallen sind, ist der Vergleich von Liebe mir einer Krankheit, den die Drachen aufgestellt haben. Das ist nicht der erste Autor, das diesen Vergleich benutzt und leider auch ein Thema, über das man ewig diskutieren könnte.
Nun bin ich gespannt ob der zweite Teil mehr zu bieten haben wird und mich überzeugen können wird. Vor allem bin ich aber interessiert, wie es mit der Liebesgeschichte weitergehen wird, denn das Ende klingt nicht wirklich nach einem zufriedenstellendem Ende.