Rezension

Tolle Dystopie mit originellem Ansatz

Eve of Man - Die letzte Frau - Tom Fletcher, Giovanna Fletcher

Eve of Man - Die letzte Frau
von Tom Fletcher Giovanna Fletcher

Bewertet mit 5 Sternen

Dystopien sind mein absolutes Lieblingsgenre, weshalb ich auch dieses Buch unbedingt lesen musste. Das goldblaue Cover ist wirklich sehr gelungen und auch die Glitzerpartikel haben mir gut gefallen.

50 Jahre lang kam kein einziges Mädchen auf die Welt, doch dann geschah eine Art Wunder und Eve wurde geboren. Als letzte Frau, die dafür sorgen kann, dass die Menschheit weiterbesteht wächst sie behütet und komplett überwacht auf der obersten Etage eines hohen Turms auf. Von der Außenwelt bekommt sie nur die Dinge mit, die die Mütter, eine Gruppe älterer Damen, die sich um sie kümmern, ihr erzählen und ihre einzige Freundin ist ein Hologramm, dass abwechselnd von mehreren Männern kontrolliert wird, so auch von Bram, der sie dadurch schon von klein auf begleitet. Ihr Leben lang wurde sie darauf vorbereitet möglichst viele Mädchen auf die Welt bringen zu müssen und hat diese Zukunft stets akzeptiert, bis sie im Alter von 16 aus drei Männern den geeigneten Partner wählen soll und immer mehr Zweifel bei ihr aufkommen. Mit der Zeit wird immer klarer, dass die Welt nicht so ist, wie man es versucht ihr weißzumachen und Eve beginnt nach und nach zu rebellieren und für ihre Freiheit zu kämpfen.

Das Buch ist abwechselnd aus Eves und Brams Perspektive geschrieben, was sehr erfrischend war, da der Leser so auch viele Dinge über die Welt draußen erfährt, die vor Eve verborgen bleiben. Eve macht im Laufe des Buches eine gewaltige Entwicklung durch und wird auf ihrer Suche nach der Wahrheit immer selbstbewusster und stärker. Obwohl Bram der Sohn von Isaac Wells, einem technischen Genie, ist, hat er es nicht leicht. Er hat eine sehr schlechte Beziehung zu seinem Vater, der ihn sehr grausam behandelt und gegen seinen Willen ebenfalls zu einem Leben in dem Turm gezwungen hat. Seit seiner Kindheit spielt er Eves Freundin Holly und hat daher eine besondere Beziehung zu ihr. Er ist bereit Risiken einzugehen um Eve zu retten und verliebt sich natürlich zwangsläufig in sie. Auch die Nebencharaktere sind gut gelungen, so sind mir Brams Vater und Vivian direkt unsympathisch gewesen, während einige der „Mütter“ sich wirklich sehr um Eve sorgen.

Die Beschreibung von Eves Leben im goldenen Käfig fand ich sehr gelungen, besonders spannend fand ich aber die Beschreibung der völlig zerstörten Außenwelt, da für mich insbesondere diese den Charme einer Dystopie ausmacht. Was das angeht bin ich sehr gespannt darauf, wie es im 2. Band weitergeht und hoffe noch mehr darüber zu erfahren, wie es die Menschen geschafft haben ihre Welt so kaputt zu machen.

Insgesamt war es ein gelungener Auftakt einer Dystopie, mit einem originellen Ansatz, der unglaublich gut umgesetzt wurde. Giovanna und Tom Fletcher schaffen es wirklich fesselnd zu schreiben, sodass ich das Buch gar nicht mehr zur Seite legen konnte. Von mir gibt es daher eine absolute Leseempfehlung und 5 Sterne.