Rezension

Tolle erotische Liebesromanze mit 2 starken Hauptprotagonisten und einem stimmig

British Knight - Louise Bay

British Knight
von Louise Bay

Bewertet mit 5 Sternen

Zum Buch

Nachdem ihr Ex sie betrogen und Violet um das gemeinsame Unternehmen gebracht hat, weiß sie nicht mehr so wirklich, was sie mit ihrem Leben anfangen soll. Die Schwägerin ihrer Schwester verschafft ihr einen neuen Job in London, weit ab vom mittlerweile verhassten New York. Dort will sie in Ruhe ihr Leben überdenken.

Direkt am ersten Arbeitstag trifft sie in der U-Bahn auf einen heißen Anzugträger und kommt bald durch ihn in eine heikle Situation. Am Arbeitsplatz entpuppt sich dieser attraktive Womanizer als einer ihrer neuen Arbeitgeber. Sie soll Alex Knightley als Assistentin zur Seite stehen. Dumm nur, dass er davon noch nichts weiß. Und damit beginnt ein explosives Miteinander – sowohl beruflich als auch privat!

Cover

Das Titelbild ist wie so oft, mit einem sexy Anzugträger versehen. Dieser sitzt im Vordergrund und an den Seiten sieht man Gebäudeteile, die mit dem Union Jack geflaggt sind. Ferner kann man am Seitenrand nur schemenhaft die berühmten Doppeldeckerbusse erkennen. Da die Story überwiegend in London spielt, passt das Cover gut zur Geschichte.

Meine Meinung

Vorab

Es handelt sich um den mittlerweile 4. Teil rund um die „New York Royals“. Obwohl man das Buch auch ohne Vorkenntnisse lesen kann, ist es empfehlenswert sie in chronologischer Reihenfolge zu lesen, da immer wieder Figuren aus den anderen Teilen auftauchen, und man so die Zusammengehörigkeit und die Dynamik untereinander besser versteht.

Schreibstil und Erzählperspektive

Louise Bay verfügt über einen tollen und modernen Schreibstil, sie schreibt flüssig, leicht verständlich und dazu mit viel Humor. Es ist ein absolut kurzweiliger Roman und ich bin nur so durch die Seiten geflogen, und habe tatsächlich alles um mich herum vergessen. Für mich ist ein Buch immer genauso gut wie sein Schreibstil, und damit punktet die Autorin.

Erzählt wird aus Sicht beider Hauptprotagonisten in der Ich-Form. Das ist mir die liebste Erzähl-Perspektive, weil man genau erfährt, was die beiden Protagonisten denken und fühlen. Man lebt und leidet mit ihnen und weiß, wie sie übereinander denken. Dadurch kann man viel besser in die Handlung eintauchen.

Der Autorin gelingt es ferner, die Stimmung am Handlungsort so zu illustrieren, dass man das besondere Flair von London richtig spürt.

Charaktere und Handlungen

Violet King lässt sich nach ihren desaströsen Erlebnissen mit ihrem Ex nur noch treiben. Sie lebt für den Moment und verkauft sich quasi unter Wert, indem sie Kellnerinnenjobs annimmt.

Das alles ändert sich schlagartig, als sie in London lebt.

Sie ist intelligent, super sympathisch und bestens organisiert. Als sie und Alex Knighley aufeinandertreffen, spürt man von der ersten Sekunde an, dass da eine besondere Anziehungskraft zwischen ihnen herrscht. Es brennt echt die Luft und die Funken fliegen ihnen leidenschaftlich um die Ohren. Sie bietet ihm Paroli und lässt sich nichts von ihm gefallen. Herrliche Wortgefechte lösen wunderbare Unterhaltungen ab.

Alex ist eigentlich unnahbar, schroff, barsch und ein ehrgeiziger Kontrollfreak, der alles bis ins kleinste Detail selber regelt. In der Kanzlei ist er nicht wirklich beliebt sondern eher gefürchtet.

Ablenkung in Form einer sexy Assistentin kann er da gar nicht gebrauchen. Sie stört sein Leben und dringt in seinen Komfortbereich ein. Aber auf eine so liebenswerte Art und Weise, dass so nach und nach seine Schutzmauern bröckeln. Er will nicht berufliches mit privatem vermischen und doch schafft es Violet in sein Herz.

Violet verfällt so langsam seinem zwischenzeitlich aufgetauchtem Charme. Ihr gefällt das Widersprüchliche und Komplizierte an ihm, die anderen Männer vor ihm waren dagegen langweilig. Das er dazu ungeheuer attraktiv ist, macht die Sache noch interessanter.

Es hat mir so sehr gefallen, wie sich die Beiden charakterlich ändern und weiterentwickeln.

Violet hat endlich das Gefühl am richtigen Ort zu sein und fängt an, Pläne für die Zukunft zu schmieden. London verändert sie, und sie lässt die Vergangenheit in New York zurück.

Violet weiß besser, was Alex braucht, als er selber. Sie sorgt sich um ihn und seine Bedürfnisse und sie gibt ihm das Gefühl, etwas Besonderes zu sein. Endlich erkennt er, dass nicht seine Arbeit das Wichtigste in seinem Leben ist, sondern die Liebe. Seine Sicht der Dinge hat sich geändert und somit seinen Blickwinkel auf die Welt verschoben. Und dass hat er nur Violet zu verdanken.

Violet weiß nun endlich, dass Alex sie glücklich macht und sie lässt sich auf ihn ein.Sie verbringen Zeit miteinander, sie erleben die Liebe.

Natürlich spielt auch der Sex eine wichtige Rolle in dieser Geschichte. Auch das hat die Autorin geschmackvoll und erotisch in Szene gesetzt. Keine der sinnlichen Darstellungen sind aufdringlich oder gewöhnlich, sondern sind leidenschaftlich und anregend inszeniert und fesseln den Leser, und lassen das Kopfkino anspringen.

Wenn man dann glaubt, alles fügt sich ineinander, kommt der Augenblick beim Lesen, wo man denkt – Liebe macht doch blind... und Gegensätze ziehen sich nicht immer an.

Wird es überhaupt ein Happy End geben, nun ….., dass müsst ihr selber lesen, und ich verspreche euch, es wird sich lohnen.

Fazit

Der Roman lebt von seinen starken Figuren und den authentisch ausgearbeiteten Charakteren. Der Schreibstil ist außergewöhnlich gut, die Autorin schafft es nur mit ihren Worten, einen in ihren Bann zu ziehen. Große Dramatik ist dafür nicht nötig.

Es ist eine berührender Roman, auch teilweise mit Tiefgang. Eine bewegende Geschichte über Liebe, Verlust, Verletzlichkeit, falschem Ehrgeiz, Arbeitssucht, Vertrauen und Liebe. Das Ganze wird abgerundet, durch eine große Portion Humor und Leichtigkeit.

Wer erotische Liebesromane mag, wird dieses Buch lieben. Daher kann ich es wirklich weiterempfehlen und vergebe sehr gerne 5 wunderbare Sterne.

Ferner möchte ich mich bei Netgalley sowie beim LYX Verlag sehr herzlich für das kostenlose Rezensionsexemplar bedanken. Meine ehrliche Meinung wurde dadurch aber nicht beeinflusst.