Rezension

Tolle Familiengeschichte

Aber Töchter sind wir für immer - Christiane Wünsche

Aber Töchter sind wir für immer
von Christiane Wünsche

Nach jahrelanger Funkstille treffen sich die drei Schwestern Johanna, Heike und Britta in ihrem Elternhaus. Der Vater wird achtzig, und zu diesem Anlass hat sich die Familie seit langem endlich mal wieder zusammengefunden. Die Freude über das Wiedersehen ist anfänglich groß. Doch gleich zu Anfang spürt der Leser, daß es Unstimmigkeiten gab in der Vergangenheit, alle Beteiligten sind unsicher, fühlen sich unbehaglich.

Ursprünglich waren die Schwestern zu viert, doch Hermine, die vierte Schwester, ist früh gestorben. Ganz offesichtlich unter fragwürdigen Umständen, denn sie wird aus allen Gesprächen ausgeklammert, obwohl sie wie ein Schatten über der Familie schwebt. Im Laufe des Buches, das abwechselnd aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt wird, erfahren wir dann allmählich, was eigentlich genau geschehen ist. Die Mutter berichtet von ihrer Flucht aus Schlesien und wie sie als junges Mädchen in die Familie kam. Wir erfahren, wie die Eltern zueinander fanden und irgendwann kommt sogar Hermine zu Wort.

Ein ganz besonderes Geschenk zu Vaters 80. ist nämlich ihr Tagebuch, das Brittas Mann, der Hermine sehr nahe stand, all die Jahre für sie aufbewahrt hat. Denn nun ist es endlich an der Zeit, die ganze Geschichte zu erzählen und die Geheimisse der Familie zu lüften.