Rezension

Tolle Fantasy

Frostblüte - Zoë Marriott

Frostblüte
von Zoë Marriott

Bewertet mit 5 Sternen

Ich habe dieses Buch bei Vorablesen gewonnen und bin begeistert: Eine absolut wunderbare Fantasy-Geschichte mit liebevoll und interessant gestalteten Charakteren ganz fernab vom üblichen Gestaltwandler-Hype, den ich zuerst erwartet hatte. Für mich eine echte Überraschung.

Orinaltitel: Frostfire

Klappentext:
Als der Wolf das erste Mal von mir Besitz ergriff, war ich acht. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich mich für normal gehalten.

Frost lässt keinen an sich heran - aus gutem Grund: Sie trägt einen Wolfsdämon in sich, der immer dann hervorbricht und sie in eine tödliche Gefahr verwandelt, wenn sie verletzt oder von Gefühlen überwältigt wird. Als sie von Soldaten angegriffen wird, die das Königreich vor Aufständischen schützen, weckt sie schnell das Interesse von Luca, dem Anführer und das Misstrauen von Arian, seinem Leutnant. Beide Männer spüren, dass sie etwas verbirgt. Und Frost ahnt bald, dass einer von ihnen das Feuer ihrer Gefühle entfachen wird. Doch zu welchem Preis?

Über die Autorin (Quelle: Vorablesen):
Zoë Marriott lebt im Nordosten von Lincolnshire, zusammen mit ihren zwei Katzen Echo und Hero und ihrem Hund Finn. FROSTBLÜTE ist ihre erste Veröffentlichung in deutscher Sprache.

Form und Stil:
Das Buch beginnt mit einem kurzen Prolog und gliedert sich sodann in 35 Kapitel. Die Geschichte wird dabei aus Frosts Sicht im Imperfekt erzählt. Zwischendurch finden sich innerhalb der Kapitel und dazwischen immer wieder einige kursiv gedruckte Textpassagen die Träume von Frost oder ihre Erinnerungen darstellen.

Der Stil der Autorin ist angenehm zu lesen. Ich war sehr schnell gefangen genommen von ihrer Geschichte.

Eigene Meinung:
Mir hat die Geschichte um Frost sehr gut gefallen.

Zoe Mariott schafft in meinen Augen in diesem Buch eine ganz eigene interessante Welt, die dabei nicht aufdringlich wirkt, sondern sich dezent im Hintergrund der Geschichte hält, ihr aber trotzdem einen interessanten Tiefgang gibt. Man erfährt zwar nur wenige genaue Details, aber doch genug um einen Eindruck von der Welt zu bekommen, in der die Geschichte spielt und ohne sich von Details erschlagen zu fühlen. Genauso überzeugend verhält es sich mit den von ihr geschaffenen Charakteren. Alle haben ihre Stärken und Schwächen und eine Vergangenheit, die sie besonders macht. Auch die Nebencharaktere sind auf ihre Art besonders und man bekommt kleine Einblicke in ihre Persönlichkeit, sodass man bei jeder Gefahr mit jedem von ihnen mitfiebert. Mir persönlich hat besonders Arian sehr gut gefallen, während ich Luca am Anfang zu perfekt und außerdem blonde Zöpfe unmännlich fand. Gegen Ende hin sind mir aber trotz oder gerade wegen allem was passiert alle beide sehr ans Herz gewachsen. Auch Frost selbst hat mir gut gefallen, ich fand sie für eine Protagonistin sehr authentisch.

Die Geschichte selbst ist durch immer neue spannende bedrohliche Situationen die meiste Zeit sehr spannend. Es gibt aber auch immer wieder ruhigere Momente in denen man Hintergründe erfährt. Trotzdem bleibt immer das Damoklesschwert von Frosts Wolf über allem schwebend. Für mich persönlich hat bei diesem Buch das Verhältnis von Spannung und Erklärung über Zusammenhänge perfekt gepasst. Schön fand ich auch die Träume und Erinnerungen von Frost, die immer wieder eingeschoben wurden. Dadurch wurde manches Mal ein bisschen Rasanz gemildert und dann wieder furchtbare Spannung aufgebaut. Sehr einfühlsam gestaltet waren für mich auch die Lieder, die teilweise immer wieder in der Geschichte auftauchten.

Die Idee hinter Frost Schicksal hat mir auch sehr gut gefallen. Ich möchte hier nicht zu viel verraten, aber ich habe während der Lektüre immer wieder gerätselt, was es mit Frost und ihrem Wolf genau auf sich haben könnte, wie es endet und ob sie ihr Glück findet. Mich hat es im Endeffekt überzeugt und es gefällt mir das dabei nicht alles zu glatt gelaufen ist, wie es sonst manchmal in diesem Genre üblich ist. Für mich war Frost Schicksal spannend und berührend und dabei abseits vom Mainstream. Die Autorin hatte da ihre ganz eigene Idee, die für mich in sich sehr stimmig und feinfühlig aufgebaut war.

Ein bisschen geärgert hat mich nur das Format des Buches. Das Softcover sah leider trotz vorsichtigem Lesen bei mir am Ende sehr schief gelesen aus. Schade, dass es kein Hardcover geworden ist.

Fazit:
Eine absolut wunderbare Fantasy-Geschichte mit liebevoll und interessant gestalteten Charakteren ganz fernab vom üblichen Gestaltwandler-Hype, den ich zuerst erwartet hatte. Für mich eine echte Überraschung.