Rezension

Tolle Fortsetzung

Das schwarze Herz - Mark Barnes

Das schwarze Herz
von Mark Barnes

Bewertet mit 4 Sternen

Coradjins Plan ist gescheitert und es ist ihm nicht gelungen das Amt des Hochkönigs anzutreten. Er hat einen starken Verlust erlitten bei dem seine Frau ums Leben kam und sein Sohn Belamandris lebensgefährlich verletzt wurde. Doch Aufgeben ist für Coradjin keine Option und so fängt er an neue Intrigen zu schmieden, denn nur er, davon ist er fest überzeugt, kann sein Volk zu einem glanzvollen Zeitalter führen. Coradjin ist von seiner Vision überzeugt und ist bereit seine Prinzipien über Bord zu werfen um sein Ziel zu erreichen, denn zum Schluss zählt nur der Sieg.

Es ist schon einige Monate her, dass ich den ersten Teil ,, Echos der Vergangenheit“ gelesen habe und ich befürchtete zunächst, dass ich Probleme haben werde in die komplexe Geschichte einzutauchen, da ich auch im ersten Teil einige Anlaufschwierigkeiten hatte. Doch bevor die Geschichte richtig los geht erhält der Leser, in einem Extra Kapitel, ein Überblick über das zuvor Geschehene. Wer das Buch also schon vor einiger Zeit gelesen hat kann so wesentlich einfacher in die Geschichte einsteigen und wenn man den ersten Teil erst vor kurzem gelesen hat kann der Leser einfach das Kapitel überblättern und muss sich nicht mit langen Wiederholungen rumplagen. Dank des Kapitels konnte ich daher Problemlos in die gefährliche Welt eintauchen.

Erneut stehen die politischen Intrigen und Machtspiele klar im Vordergrund und so benötigt man vor allem Zeit und Konzentration um das Buch zu lesen und zu verstehen, denn es ist nicht immer im ersten Moment klar ersichtlich, wer für welche Partei Sympathie ergriffen hat. Nach und nach habe ich jedoch einen Einblick in die Intrigen erhalten und es wird von Seite zur Seite deutlicher, welche Parteien es gibt.
Mark Barnes konnte mich durch seine wundervollen verschachtelten Sätze überzeugen. Ich musste jedoch auch im zweiten Teil das ein oder andere Mal das Glossar zu Hilfe nehmen, da es eine Unmengen von fremden Wörtern gibt. Familien-, Länder- und Völkernamen wirken allesamt fremd und ich konnte sie mir daher schwer merken.
Die Charaktere sind glaubwürdig und authentisch skizziert. Alle Figuren besitzen eine unglaubliche Tiefe. Jede Figur hat etwas Dunkles aber auch etwas Helles an sich und so sind die Protagonisten nicht nur in schwarz und weiß unterteilt. Die Protagonisten und die Antagonisten haben allesamt nachvollziehbare Beweggründe und so kam es stellenweise vor, dass ich auch Sympathie für z.B. Corajidin hatte. 
So ist Corajidin z.B. unglaublich erschüttert von dem Tod seiner Frau und er würde alles geben, um sie wieder zum Leben zu erwecken. Zudem ist Corajidin durchaus bewusst, dass er zu weit geht und seine Prinzipien mittlerweile alle über Bord geworfen hat. 
Auch Indris ist nicht der typische glanzvolle Held, sicherlich hat er ein wesentlich größeres Talent als alle anderen, jedoch entspricht er einfach nicht dem Bild eines strahlenden und reinen Helden. Indris wird immer von einem düsteren Schatten verfolgt, denn er ist auch ein Mörder und bereit das Leben eines Menschen ohne mit einer Wimper zu zucken zu beenden. 
Vor allem Mariam und Belamandris haben es mir angetan. Mariam, die Tochter Corajidins, ist eine starke Frau, die weiß, wie sie sich in einer Männer beherrschten Welt durchsetzen kann. Zudem hält sie in jeder noch so schwierigen Situation zu ihren Freunden und hält, im Gegensatz zu ihrem Vater, an ihren Prinzipien fest, auch wenn es bedeutet, ihrem Vater den Rücken zuzukehren. Belamandris ist dagegen vollkommen zerrissen. Auf der einen Seite liebt er seine Schwester abgöttisch und möchte sie nicht verletzten und auf der anderen Seite fühlt er sich verpflichtet seinem Vater zu dienen.

Alles in allem konnte mich auch der zweite Teil der ,,Kampf der großen Häuser“ Trilogie begeistert. Die Protagonisten wirken allesamt realistisch und glaubwürdig. Die Komplexe Handlung, die mit vielen Intrigen gespickt sind hebt sich deutlich vom restlichen Genre ab.

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