Rezension

Tolle Fortsetzung

Brennende Schwerter - Morgan Rhodes

Brennende Schwerter
von Morgan Rhodes

Bewertet mit 4 Sternen

Der Blutkönig hat seinem Namen alle Ehre gemacht und durch eine blutige und brutale Schlacht Auranos und Paelsia erobert. Die junge Prinzessin und Thronfolgerin von Auranos Cleo ist fortan die Gefangene und Spielfigur des blutrünstigen Königs. Sie wird gezwungen sich mit dem gefühlskalten Magnus zu verloben. Cleo muss mit ansehen, wie ihr Volk versklavt und belogen wird. Doch Cleo weigert sich aufzugeben und schmiedet mit ihrem einstigen Feind, dem Rebell Jonas einen Plan, um ihr Volk von der Schreckensherrschaft zu befreien.

,,Brennende Schwerter“ knüpft inhaltlich nahtlos an den Vorgängerband an. Erneut stehen vor allem politische Intrigen im Vordergrund, denn nun muss es dem Blutkönig gelingen an der Macht zu bleiben . Es gibt nur wenige Kampfszenen, aber dafür viele Pläne und geheime Bündnisse. 
Im zweiten Band nimmt die Magie eine wesentlich wichtigere Rolle ein. So werden in ,,Brennende Schwerter“ die Geheimnisse rund um die Wächter nach und nach gelüftet. Erstmalig erhält man Einblicke in die Lebenswelt der Wächter und schnell wird klar, dass sich die Wächter nicht unbedingt einig sind und jeder sein eigenes Ziel verfolgt. Auch auf Lucias magisches Talent wird deutlich mehr eingegangen und man erkundet zusammen mit der Protagonistin ihre magischen Fähigkeiten.

Wie schon im Vorgängerband wird das Geschehen aus der Sicht der verschiedenen Protagonisten wie z.B. Jonas geschildert. Jedoch gibt es auch wenige Kapitel aus der Sicht eines Wächters, diese Perspektive gab mir die Möglichkeit mehr über die Magie und die Welt der Wächter zu erfahren. Durch die verschiedenen Perspektiven erhält man einen vielfältigen Einblick in die Intrigen und Pläne der einzelnen Parteien. Zudem überschneiden sich die einzelnen Handlungsstränge der Protagonisten stellenweise und der Autorin gelingt es, die Ereignisse und Situation wirklich gelungen aus verschiedenen Perspektiven darzustellen.

Geschickt führt Morgan Rhodes neune Charakter ein und man erfährt durch die neuen Figuren noch mehr über die gefährliche Zeit in den Königreichen. So wird durch die neue Figur Lysandra verdeutlicht, wie grausam der Blutkönig ist und was passiert, wenn man sich weigert seine Befehle zu befolgen und sich seinem Streben nach Macht in den weg stellt.
Der Blutkönig Daius nimmt in ,, Brennende Schwerter“ einen deutlich größeren Part ein und so herrscht im zweiten Band eine wesentlich düstere Atmosphäre als im ersten Teil, da der König seinem Namen alle Ehre macht. Er scheut nicht davor hunderte von Menschen qualvoll sterben zu lassen um sein ehrgeiziges Ziel zu erreichen und auch seine Familie muss stark unter dem Tyrannen leiden.
Die Protagonisten sind allesamt dazu gezwungen sich unter extremen Bedingungen zu verändern und vor allem erwachsen zu werden. Cleo macht eine deutliche Veränderung durch und wirkt wesentlich erwachsender, auch wenn stellenweise der jugendliche Trotz aus ihr spricht. 
Gerade in diesem Band wird deutlich, wie sehr Magnus seinen Vater verachtet und er die Entscheidungen seines Vaters nicht gut heißt. Er traut sich jedoch nicht gegen seinen Vater offen zu rebellieren, da er Angst vor den Konsequenzen hat. Auch Lucia verändert sich stark. Sie wird von dem netten und naiven Mädchen zu einer sehr ambivalenten jungen Frau. Einerseits hat sie Angst vor ihrer eigenen Macht und andererseits genießt sie es ihre Magie auszuüben und andere damit zu verletzten oder zu demütigen. 
Leider habe ich mich in diesem Band etwas schwer mit Jonas getan, da er einfach zu oft wirklich sehr naive und nicht nachvollziehbare Entscheidungen getroffen hat. Er hat damit das Leben vieler Menschen riskiert und hätte durch einige logische und taktischen Entscheidungen wesentlich mehr erreichen können. Er wirkt teilweise einfach wie ein kleiner Junge, der mit der ungerechten Welt hadert und am liebsten mit dem Fuß aufstampfen würde.

Alles in allem konnte mich auch der zweite Teil der ,,Falling kingdoms“ Reihe begeistern. Endlich habe ich tiefere Einblicke in die Magie der Wächter erhalten und die neuen Hintergrundinformationen verleihen der Welt endlich einen magische Note. Jedoch ist ,,Brennende Schwerter“ etwas schwächer als der Vorgänger, da ich Jonas als wirklich sehr anstrengend empfunden habe und ich mir bei ihm etwas mehr tiefe gewünscht hätte. 
(c) Thebookpassion- thebookpassion.blogspot.de