Rezension

Tolle Geschichte, außergewöhnlicher Erzählstil

Die Fowl-Zwillinge und der geheimnisvolle Jäger - Eoin Colfer

Die Fowl-Zwillinge und der geheimnisvolle Jäger
von Eoin Colfer

Bewertet mit 2.5 Sternen

Die Familie Fowl war schon immer etwas außergewöhnlich. Die Zwillinge Myles und Beckett sind da keine Ausnahme. Der eine intelligenter als ihm gut tut, der andere zu leichtsinnig. Logisch, dass es nicht lang dauert bis die beiden in ihr erstes Abenteuer rein gezogen werden. Als ein Troll auf ihrer Insel landet werden sie in eine gefährliche Verfolgungsjagd verwickelt - und begegnen dabei nicht nur einem viel zu alten Superschurken und einer Elfenagentin in Ausbildung sondern auch einer bewaffneten Nonne und allerhand anderem magischen und seltsamen..

Ich kenne die Artemis Fowl Reihe nicht und bin daher als absoluter Neuling in die Geschichte eingetaucht. Die Rahmenbedingungen haben mich aber einfach neugierig gemacht - eine Menge technische Gadgets, auf die selbst 007 mehr als neidisch werden würde, ein ganzer Haufen Magie und fantastische Gestalten und zwei Protagonisten, die auf ihre ganz eigene Art irgendwie gleichermaßen irre sind.

Die Geschichte ist auch gut konstruiert und spannend gestaltet. Man wird als Leser immer wieder überrascht und in neue, unvorhersehbare Situationen geworfen. Die Akteure machen einfach Spaß - alle Tassen hat hier wirklich niemand mehr im Schrank. Alles richtig gemacht könnte man also meinen. Nur leider bin ich mit dem Schreibstil bis zum Ende des Buches nicht wirklich warm geworden.

Der extrem präsente, auktoriale Erzähler hat mich immer wieder in den Wahnsinn getrieben. Er spoilert die Handlung, scheinbar um die Sache noch einen Ticken spannender zu machen, mich hat es nur zum Zähne knirschen gebracht. Erstens hat mich das Ganze immer wieder aus dem Erzählfluss gerissen und zweitens wurde mir dadurch eine Menge Spannung genommen, auch wenn der Autor versucht hat, die Kommentare irgendwie kryptisch zu verpacken.

Die Geschichte hätte großartig werden können, ich kann mich mit dem Erzählstil aber einfach nicht anfreunden. Wenn man das kennt und mag - ich schätze mal, das wird bei Artemis Fowl schon ähnlich gewesen sein - hat man hier ein Goldstück in der Hand. Für Jedermann ist das aber sicher nichts.