Rezension

tolle geschichte - schlechte ausführung

Zeit des Glanzes - Mila Sommerfeld

Zeit des Glanzes
von Mila Sommerfeld

Bewertet mit 3 Sternen

Inhalt: Würzburg, 1933: Als Katharina von ihrer großen Liebe Joseph ein Eheversprechen erhält, ist sie überglücklich. Doch nach Ausbruch des Krieges flieht Joseph, der Jude ist, aus Angst vor der Verfolgung der NSDAP in die Schweiz. Katharina muss ihren Geliebten schweren Herzens gehen lassen, da ihr Vater als Partei-Mitglied eine solche Verbindung niemals billigen würde. Stattdessen übernimmt sie Josephs Kaufhaus mit dem Vorsatz, es bis zu seiner Rückkehr zu führen. Als sie jedoch durch einen Brief erfährt, dass Joseph in der Schweiz eine andere Frau geheiratet hat, bricht ihre Welt zusammen. Um den Schmerz über den Verlust ihres Geliebten zu stillen, bringt sie das Kaufhaus mit der Hilfe ihrer Schwestern zu neuem Glanz. Doch dann steht Joseph nach dem Krieg plötzlich vor ihrer Tür und fordert das Kaufhaus zurück ... Meinung: Eine wirklich schöne Geschichte die mitten im Krieg spielt. Der beginn des Krieges und die Angst der Menschen kommt gut rüber. Katharina ist mitten drinnen und sie ist eine sehr starke, selbstbewußte Person, die ihren Weg geht. Das Cover gefällt mir sehr, es passt zu der Geschichte. Aber -- man lernt die Personen aber schlecht kennen, sie bleiben irgendwie unschaubar und sie sind oft sehr fremd. Vieles wird nur kurz angeschnitten und oft zu schnell abgetan. Man hat Fragen zu einigen Dingen und diese werden selten beantwortet. Z.B. Maria ist sehr zurückhaltend und sehr komisch, als Katharina viel zu plötzlich einen der Angestellten, mit dem Maria zusammen arbeitet, heiratet. Oft weint sie und keiner weiß warum. Auch heiratet Maria später sehr plötzlich, ist sehr schnell schwanger und nach nur sieben Monaten ist das Kind da. man fragt sich immer wieder, da ist doch was anderes im Busch? Das ist nur ein Beispiel. Solche ziehen sich im ganzen Buch dahin. Eine Szene wird erwähnt, die ich persönlich unnötig fand. Da wird etwas angeschnitten, das Katharina und ihre Mutter betrifft, aber dann nicht weiter ausgeführt. Da fragte ich mich, warum hat man das jetzt hier erwähnt und dann nicht weiter gesponnen? Das Ende ist auch sehr abprupt da. Alle sind glücklich, jeder hat das bekommen was er will und dann ist es aus. Ich habe wirklich gedacht - wie, zu Ende? Das war es? Mir bleiben zu viele Fragen offen, die ich gerne geklärt hätte. Zwar gibt es zwei weitere Bände, in denen es um die beiden Schwestern geht und die ich auf jeden Fall lesen werde, aber ich befürchte, das diese genauso werden vom Schreibstil her. Im großen ganzen eine tolle Geschichte- die Ausführung muss aber noch überarbeitet werden.

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