Rezension

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Tolle Grundidee, leider nicht fertig ausgearbeitet

Stechmückensommer - Jutta Wilke

Stechmückensommer
von Jutta Wilke

Bewertet mit 2 Sternen

Inhaltsangabe:

Madeleine ist genervt: Sie wollte nicht nach Schweden ins Ferienlager, wo sie von allen nur gemobbt wird. Und jetzt ist sie auch noch mit diesem verrückten rot-grün-haarigen Typen, der unbedingt die Mittsommernacht am Nordkap verbringen will, auf dem Weg durch Schwedens Wälder... Und das alles nur, weil sie zurück in den Bus gegangen ist, um sich vor der Besichtigung des schwedischen Bergwerksstollens zu drücken. Dass dieser Julian, genannt Ampel, den Bus inklusive ihrer Wenigkeit kapern würde, das konnte sie ja nicht ahnen. Und dann stößt auch noch Vincent, ein Junge mit Downsyndrom, zu ihnen, der die beiden begleiten möchte… Ein Abenteuer beginnt, das alle drei so schnell nicht vergessen und aus dem sie gestärkt und selbstbewusster hervorgehen werden.

 

Meinung:

Als ich die Inhaltsangabe des Buches gelesen habe, war mir sofort klar, dass ich dieses Buch lesen muss. Klingt super spannend und super interessant.

 

Leider hat mich das Buch nicht überzeugen können. Das Buch lies mich mit vielen Fragen und noch mehr Unklarheiten zurück. Aber dazu gleich mehr.

 

Der Schreibstil des Buches hat mir gefallen, das Buch lässt sich gut lesen. Ich war auch beim Lesen immer neugierig, wie es weiter geht (und auch, ob endlich Unklarheiten bzw. Fragen geklärt werden).

 

Die Protagonisten Madeleine, Julian und Vincent waren mir auch alle drei auf ihre Art sympathisch. Ich hätte mir alle aber noch gerne etwas detaillierter beschrieben gewünscht.

 

Achtung, jetzt spoilere ich ein bisschen:

Was mir nicht gefallen hat, waren die vielen Ungereimtheiten und Dinge, die ich nicht nachvollziehen kann.

 

Julian stellt sich am Ende des als Analphabet heraus, aber zu Beginn des Buches erzählt er, dass er zu Hause vorgegeben hat, mit einem Freund nach Bayern zu fahren und ihm eine Postkarte mitgegeben hat, die er dort einwerfen soll. – Wie soll das gehen? Die Eltern sollten doch bereits gemerkt haben, dass er nicht schreiben und lesen kann (und wenn sie das nicht gemerkt haben, dann interessiert sie auch die Postkarte nicht)…

 

Vincent sitzt nach einem Halt plötzlich einfach im Auto bei Julian und Madeleine. Keine Ahnung woher er kommt, wer er wirklich ist und sowas. Es kommt hierzu im Buch auch keinerlei Auflösung.

 

Am Ende brechen die Kids in ein Haus ein, wollen ein Auto klauen und werden vom Besitzer erwischt. Und anstatt sie anzuzeigen oder sonstwie zu rügen, feiert er ein berauschendes Mittsommerfest mit den Kids – DAS ist natürlich eine klasse Aussage in einem Jugendbuch.

 

Ich könnte jetzt noch mehrere Situationen nennen, die ich nicht nachvollziehen konnte, belasse es aber dabei.

 

Ich fand den Plot an sich, wie gesagt, eigentlich mega interessant. Man hätte daraus wirklich was machen können. Gerade auch Vincent fand ich großartig beschrieben und toll und auch wichtig, dass so locker über Menschen mit Downsyndrom geschrieben wird.

 

Aufgrund der offenen Fragen, Unklarheiten und Dingen, die ich nicht nachvollziehen konnte leider nicht mein Buch.

 

Fazit:

An sich ein toller, interessanter Plot. Für mich leider zu wenig ausgearbeitet, es blieben zu viele Fragen offen.