Rezension

tolle Idee, hat mich aber emotional nicht mitgenommen...

Bloody Marry Me 1: Blut ist dicker als Whiskey - M. D. Hirt

Bloody Marry Me 1: Blut ist dicker als Whiskey
von M. D. Hirt

Bewertet mit 3.5 Sternen

>>Die meisten Mädchen und Frauen würden dafür morden, die Chance zu bekommen, mehrere Wochen mit Bloody Marry zu touren. Meine Euphorie versuchte meine Bedenken zu verdrängen und so lieferte sie sich hinter meiner Stirn einen erbitterten Kampf mit meiner Vernunft.>>
Der Klappentext hat mich sofort angesprochen und neugierig gemacht. 
Es ist die Zeit, in der die Vampire sich geoutet haben, denn durch die Erfindung des geklonten Blutes leben sie mittlerweile mit den Menschen zusammen. Der Studentin Holly ist das allerdings immer noch nicht ganz geheuer....
Bei einem Gewinnspiel, bei dem sie sich eigentlich den 2. Preis abholen soll, gerät sie durch Zufall an den 1. und findet sich mit der Vampir-Band Bloody Marry im TV-Studio und kurze Zeit später auf Tour wieder....
Nicht nur, dass ich die Geschichte vor ein paar Jahren schon mal als e-book gelesen habe (ich habe nur leider den damaligen Titel noch nicht wiedergefunden), sie konnte auch diesmal meine Erwartungen nicht ganz erfüllen. 
Die Story plätschert leider relativ seicht und unspektakulär vor sich hin - ohne Ereignisse, die mich mitgerissen, Gänsehaut oder Herzkribbeln verursacht haben. Mir fehlte das Knistern zwischen Holly und Ray. Und der Schreibstil transportiert Emotionen nur schwer.
Auch vom Tourleben habe ich mir etwas anderes erhofft. Klar, sie fahren mit ihrem Dayliner, bekommen mal einen Preis übergeben und geben eine Autogrammstunde. Aber das aufeinander hocken, was das touren ja eigentlich ausmacht und dadurch auch das zwischenmenschliche in die eine oder andere Richtung anheizt, fehlte mir hier. Es passiert eigentlich nicht viel. 
Großartig hingegen waren die Erzählungen der Vampire über ihre Vergangenheit. Klasse gemacht. Aber sorry, 1.000 Jahre alt? Das ist schon sehr weit hergeholt und dementsprechend benimmt der junge Mann sich auch nicht - wenn wirklich so alt, dann auch bitte mit entsprechendem Charakter. Trotzdem sind die vier schon echt gut ausgearbeitet. 
Holly ist dagegen eher schwach und für mich nicht nachvollziehbar wechselhaft - so richtig konnte ich mich nicht in sie hineinfühlen. 
Der Schreibstil ist flüssig und angenehm, aber von seiner Art recht distanziert. Zum Ende hin verwächst sich das ein wenig und man kommt zumindest den Vampiren etwas näher. 
Fazit: Von der Grundidee her schon echt klasse, aber mir noch etwas zu unausgegoren. Ob das in Band 2 besser wird? Vielleicht, aber ich fürchte, dass ich das nicht herausfinden werde - aus diesem Grund gibt es von mir 3 Sterne.