Rezension

Tolle Idee, in der Umsetzung leider nicht ganz überzeugend!

Blood Destiny - Bloodfire - Helen Harper

Blood Destiny - Bloodfire
von Helen Harper

Bewertet mit 3 Sternen

"Blood Destiny – Bloodfire" von der Autorin Helen Harper ist der Auftaktband zu einer vierteiligen Serie um Mackenzie Smith, einem jungen Mädchen, das bei einem Rudel Gestaltwandler in Cornwall aufgewachsen ist und dort bis zum grausamen Mord an dem Rudelführer, der zugleich wie ein Vater für sie war, relativ zurückgezogen lebt.
Wegen der Mordermittlungen und um die Nachfolge des Rudelführers zu regeln besucht die Bruderschaft der Gestaltwandler das Rudel in der Provinz, was Mackenzie und das Rudel in Gefahr bringt, denn Mackenzie ist keine Gestaltwandlerin und dürfte nichts von den Gestaltwandlern wissen, ebensowenig wie das Rudel ihr Unterschlupf gewähren dürfte.
Die Idee dieser Gestaltwandlergemeinschaft, die ein Mädchen bei sich aufnimmt, finde ich sehr interessant, irgendwie blieb mir jedoch zu nebulös, wie Mackenzie bei Johns Rudel gelandet ist. Das wird an verschiedenen Stellen des Buches ausgeführt, aber so ganz klar wird es nicht - vielleicht ist die Auflösung des Rätsels aber auch bewusst in einen der folgenden Bände verschoben.
Was mich mehr gestört hat, war die Unklarheit über Mackenzies sogenanntes "Blutfeuer". Auch wenn ein Teil der Spannung in der Geschichte daher kommt, dass der Leser ebenso wie Mackenzie selbst erst an späterer  Stelle erfahren soll, woher diese "Blutfeuer" kommt, habe ich das ganze Buch über nicht genau verstanden, was Mackenzie eigentlich empfindet, wenn sie immer wieder von ihrem Blutfeuer spricht, ob es auch für ihre Umgebung sichtbar ist etc. Ist es eine Art Magie oder nur ein Aufwallen ihres Temperamentes oder muss etwas mit ihrem Blut in Berührung kommen - all das bleibt unklar. HIer möchte man als Leser zumindest Mackenzies Gefühle und Wissen teilen, denn immerhin lebt sie schon ihr ganzes Leben lang damit!
Etwas irreführend finde ich auch die Inhaltsangabe zu dem Buch: es klingt, als läge der Schwerpunkte eindeutig auf einer Liebesgeschichte zwischen Mackenzie und dem Führer der Bruderschaft, Corrigan, aber diesbezüglich passiert so gut wie gar nichts in dem ganzen Buch.
Thematisch dreht es sich hauptsächlich um den mysteriösen Mordfall und weitere seltsame paranormale Ereignisse und Gestalten, die plötzlich in Cornwall auftauchen, was ich persönlich sehr spannend fand, ebenso wie die ganze Welt der Gestaltwandler, die die Autorin entwirft, nur eben passt der Klappentext nicht dazu. Ebensowenig passt das Cover, das mir grundsätzlich von der Farbgebung und Gestaltung sehr gut gefällt, aber warum ist unter dem Mädchen, das sicher Mackenzie sein soll, ein Tiger abgebildet? John war ein Wolf und Corrigan ist ein Puma, der einzige Tiger ist Staines, der Stellvertreter von Corrigan, doch was soll der auf dem Cover?
Der Schreibstil ist flüssig und liest sich angenehm, ich habe mich insgesamt gut unterhalten, gebe aber wegen der angesprochenen Widersprüchlichkeiten leider nur 3 Sterne.