Rezension

Tolle Idee, mangelhaft umgesetzt

Schweigt still die Nacht - Brenna Yovanoff

Schweigt still die Nacht
von Brenna Yovanoff

Der Grund für den Kauf dieses Buches war die ansprechende Grundgeschichte. Ich mag es, wenn ein paar Horrorelemente vorkommen, aber es nicht so gruselig ist, dass ich nachts nicht schlafen kann.
Jedoch plätschert die Handlung eine ganze Weile so vor sich hin, bevor wirklich was wichtiges passiert. Und dennoch lässt sich Brenna Yovanoffs Schreibstil recht flüssig lesen, wobei jedoch besonders am Anfang des Buches immer wieder Sätze vorkommen, die für mich keinen Zusammenhang ergeben. Vorkommnisse oder Orte wechseln von einem Satz zum anderen so abrupt, dass ich diese mehrmals lesen musste um mich wieder zurecht zu finden. Zum Glück lässt das im Laufe der Handlung nach.

Den Klappentext finde ich im Nachhinein nicht so gut, da er dem Inhalt nicht wirklich entspricht.
Bei Pakt musste ich sofort an die Serie 'Supernatural' denken und an eine Folge, wo die Bewohner einer Kleinstadt einmal im Jahr eine junge Frau und ein junger Mann einem Gott opfern, damit er ihnen mildes Wetter bringt. So ganz schlau bin ich aus diesem Pakt nicht geworden. Erstmal ist dieser kein tatsächlich geschlossener Pakt, sondern es passiert halt und die Bewohner akzeptieren dies, obwohl sie gar nicht so wichtig wissen, womit sie zu tun haben. Sie sind naiv und verschließen die Augen vor dem was passiert. So richtig sympathisch ist mir diese Stadt nicht. Auch handelt es sich nicht um die Unterwelt, sondern um Kreaturen (ich weiß immer noch nicht wirklich was die so alles sind) die nur unter der Erde wohnen.
Und sinnlich ist das Buch ja auch mal so gar nicht.

Die sogenannte Liebe gefällt mich überhaupt nicht. So wirklich passiert zwischen Mackie und Tate erst auf den letzten 100 Seiten was. Das ständige Hin und Her am Anfang zwischen den beiden ging mir ziemlich auf den Keks. Erst hassen sie sich, dann lieben sie sich auf einmal und das wechselte ständig. Ich wollte nur, dass die beiden sich endlich mal entscheiden. Aus diesem Grund würde ich auch nicht Tate unbedingt als Hauptbeweggrund für Mackie sehen, dass er alles wagt, sondern eher sein Gefühl für Richtigkeit und Fairness.

Die Charaktere bleiben fast alle recht blass.
Mackie ist in Ordnung, er ist ein Außenseiter und ein bisschen komisch und freakig. Das gefällt mir. Er sticht aber auch nicht aus der Masse der vielen guten Protagonisten heraus.
Tate mochte ich gar nicht. Ihre ständigen Stimmungswechsel fand ich nervig und verwirrend. Sie scheint nicht so richtig zu wissen, was sie will.
Auch die Nebencharaktere konnten sich nicht richtig einprägen.
Die Zwillinge kann ich nicht unterscheiden, da ich sie nicht wirklich kennenlernen durfte.
Roswell ist der gute Freund, aber so richtig einschätzen konnte ich auch ihn nicht.
Alice ist ja wohl das absolute Miststück, wobei ich annehme, das war so gewollt.
Wirklich gefallen hat mir nur Emma, Mackies Schwester. Sie ist so lieb und ein bisschen nerdig. Die liebt ihren Bruder wirklich sehr. Absolute sympathisch.
Auch die meisten Kreaturen, die weniger 'Screentime' als die tatsächlichen Nebencharas hatten, haben mir besser gefallen. Nur bei der Morrigan dachte ich die ganze Zeit, dass sie ein falsches Spiel spielt.

Fazit:
Eine kurzweiliger Roman, der mit einer guten Grundidee punkten kann. Diese ist leider nicht so gut durchdacht, wie ich gehofft hatte und bei den meisten Personen bin ich froh, dass sie weg sind.