Rezension

Tolle Idee mit grausiger Umsetzung

Die unsichtbare Bibliothek - Genevieve Cogman

Die unsichtbare Bibliothek
von Genevieve Cogman

Bewertet mit 1 Sternen

»So viele Autoren speisen ihre Leser faul mit einfallsloser Massenware ab, dass eine fantastische Welt, die sich nicht auf den ersten Blick bei ihren Vorgängern bedient und die etwas Neues ins Genre bringt, wie ein frischer Windhauch ist - Mit seiner sympathischen Heldin und seiner wohltuend vielschichtigen Handlung ist 'Die unsichtbare Bibliothek' ein Buch, in dem man schwelgen kann.« The Guardian

Dies oben kann ich so leider nicht unterschreiben. Irene als Hauptperson ist mir total unsympathisch. Sie buttert ihren Lehrling Kai erstmal kräftig unter und zeigt ihm wer das sagen hat. Dabei hat er ihr keinen Grund gegeben sofort die Gerte auszupacken. Darüber hinaus ist sie der Meinung, sie dürfe keine Gefühle zeigen, muss kalt und unberechenbar sein. Leider führt dies dazu, dass sie mir sowas von unsympathisch war und ich mit ihr nicht einmal warm werden konnte.

Von Kai erfährt man mit der Zeit ein bisschen mehr, bleibt aber ansonsten blass und unscheinbar.

Weitere Charaktere sind wie die Dinge auf den Flohmarkt, wo man drüber hinwegschaut und kein Interesse für entwickeln kann.

So hat die Story ganz zu Anfang einen tollen Auftakt gehabt und Irene wirkte spannend und actionreich. Dann kam die sehr langweilige Passage in der Bibliothek und dann der gemeinsame Auftrag. Der, wo ich mich ehrlich fragte: Was ist eigentlich euer Sinn in dieser Arbeit.

Es wird zwar erklärt was die Bibliothek ist, die Bibliothekare und die Sprache. Und dennoch wird gefühlt gar nichts erklärt. Es ist einfach nur ein langer, erschöpfender Prozess dieses Buch zu lesen, welches mit dicken Worten wie Bibliothek, Bibliothekare und Sprache um sich wirft, um diese gezielt in den Mittelpunkt zu stellen und ihre Wichtigkeit zu betonen und zugleich den Leser damit vollkommen aus dem Lesefluss reißt.

So auch die Art wie Irene spricht. Statt einen Satz klar und gezielt auf den Punkt zu bringen, füllt sie diesen aus, in eine Länge und einer Unverständlichkeit, gespickt mit Ausführungen, welche nicht zum Ende zu führen scheinen. – Ja ich habe mich um es verstehen zu können, soeben auch getan. Dies machte es zu einer zähflüssigen und klebrigen Angelegenheit gespickt von den Schlaglöchern der dick geschriebenen Wörter.

Die Story selbst nimmt dabei nicht an Fahrt auf und wirkt überladen und ohne einen roten Faden. Alles in allem finde ich es aber sehr schade, denn die Grundidee finde ich super und leider sind mit diesem Buch auch die Folgeteile aus meinem SUB geflogen.

Alles in allem war für mich dies der Grund, bei 60 % abzubrechen. Die letzten drei Stunden, welche mein E-Reader mir zeigte, war ich nicht mehr bereit in dieses Buch zu stecken.